Tschetschenien oder Schattertriesch?

Die Sonne scheint, die Fliegen brummen, man hört mich oft ein Liedlein summen. Der Ferienzeit sei es geschuldet, dass Ihr ein wenig Euch geduldet.

Nicht jede Antwort kommt sofort, denn ich bin an einem andern Ort." Martina H. aus Du. (ich muss ihre Identität schützen) hat diese Zeilen als Mail-Rückantwort verfasst, als sie sich in den Urlaub verabschiedete, pssssst. Top secret, Sie verstehen schon, die gute Frau ist an einem anderen Ort. In Pakistan, an der Grenze zu Afghanistan, im Al-Qaida-Trainingslager? In Tschetschenien? Oder bloß im Teutoburger Wald? In Schattertriesch (bei Schmelz)? Psssst, wir sagen nichts, wir halten dicht, gegen alle Geheimdienste dieser Welt.

Bei allem, was ich elektronisch in die Welt hinausposaune, kommt mir's vor, als sitze da jemand - vielleicht hat er noch den ein oder anderen Gehilfen - und liest mit. Der kann aber lange warten, das Bettsäächer-Rezept verbreite ich nur von Ohr zu Ohr.

Unweigerlich kommt mir eine Szene in den Sinn aus dem berühmten, preisgekrönten Film "Das Leben der Anderen" mit Ulrich Mühe. Da wurde der Mühe als Stasi-Spitzel zum mühevollen Ausspionieren auf ein nettes, unkonventionelles Pärchen angesetzt. Doch der Spitzel hatte plötzlich keine Lust mehr zum Bespitzeln und stellte die Ohren - anfangs etwa so groß wie Fleischplatten - auf Durchzug. Dieses subversive Tun blieb der DDR-Abhörchefetage allerdings nicht verborgen. Und so ist der Stasi-Spitzel dann am Ende im Stasi-Keller gesessen und hat Briefe (der Anderen) aufgedampft.

Und was macht Martina H. aus Du. in der Fremde? Das, liebe US-Lauscherlis, erzähle ich euch beim nächsten Mal. Bleibt also dran, es wird spannend. Oder auch nicht.

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