Trommelklänge mit Exotik und Elan

Illingen. Ein Glück, dass Trommeln durch Schläge keine blauen Flecke bekommen können. Sonst hätten letzten Sonntag die Sanitäter viel zu tun gehabt. In der Illinger Illipse gastierte die kanadisch-japanische Trommel-Truppe Uzume Taiko, die ihren Instrumenten mächtig zusetzten

 Uzume Taiko unterhielten mit exotischen Rhythmen. Foto: SZ

Uzume Taiko unterhielten mit exotischen Rhythmen. Foto: SZ

Illingen. Ein Glück, dass Trommeln durch Schläge keine blauen Flecke bekommen können. Sonst hätten letzten Sonntag die Sanitäter viel zu tun gehabt. In der Illinger Illipse gastierte die kanadisch-japanische Trommel-Truppe Uzume Taiko, die ihren Instrumenten mächtig zusetzten. Drei trommelnde Frauen, ein Mann und ein Spezialist für Blasinstrumente - so sorgte die Formation für Unterhaltung der exotischen Art. Sie produzierten einen fließenden Teppich aus Trommel-Lauten, mal energisch, dann einfühlsam, im nächsten Moment wieder pochend. Es ist erstaunlich, wie differenziert die Klangwelten sich darstellen, die sie nur durch die dumpfen Trommeln schaffen. Der Bläser untermalt dies mit orientalischen Schlangenbeschwörerklängen, australischen Didgeridoo-Tönen und indianisch anmutenden Lauten. Einmal ähnelt sein Spiel sogar einem Hundebellen. Auch die Show kommt nicht zu kurz. So demonstriert der Trommler Bruce-Lee-ähnliche Kampfsportschritte und Schläge mit einem Holzstock, während die anderen das Tempo vorgeben. Mal werfen sie sich gegenseitig ihre Schlagstöcke zu, dann tänzeln sie im Wechsel um die Instrumente wie um einen Kessel heißer Suppe. Zuletzt recken sie die Hände in die Höhe und schleudern asiatische Worte gegen die Hallendecke der Illipse. Die Darbietungen dauern jeweils fünf bis zehn Minuten. "Uzume" kommt vom japanischen Wort für "große Trommel". "Uzume Taiko" kombiniert die traditionellen Taiko-, aber auch Odaiko-Trommeln, Schlagzeug oder Schellen genauso wie alte und neue Trommelstile. Wegen des großen Erfolges musste die Formation ihre Tournee bis in den Mai verlängern. In Illingen allerdings hielt sich der Andrang in Grenzen. Nur 150 bis 200 Besucher wollten sich das Spektakel der Radaumacher anschauen und -hören. Für Brigitte Adamek-Rinderle, die Illinger Kulturamtschefin, die das Event organisiert hatte, kein Grund enttäuscht zu sein. "Die Leute gehen zu Künstlern, die sie schon einmal gesehen haben oder die aus dem Fernsehen kennen. Bei einer Formation wie Uzume Taiko wissen sie dagegen nicht, was sie erwartet." Nichts desto trotz will sie auch künftig exotischen Künstlern wie Uzume Taiko, die sie auf der Freiburger Kulturmesse entdeckt hatte, eine Chance geben. ek

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