Trio Vivente überzeugte beim 7. Meisterkonzert in der Sulzbacher Aula

Sulzbach. Ohne Beethovens Pionierarbeit ist das Klaviertrio als virtuose Musizierform nicht denkbar. Er befreite das Cello von seiner bassverstärkenden Klavierabhängigkeit und verschaffte ihm Gleichberechtigung. Und schon in seinem allerersten Werk, dem Es-Dur-Klaviertrio op.1 Nr.1 verwirklicht Beethoven seine Neuerungen in mitreißender Manier

Sulzbach. Ohne Beethovens Pionierarbeit ist das Klaviertrio als virtuose Musizierform nicht denkbar. Er befreite das Cello von seiner bassverstärkenden Klavierabhängigkeit und verschaffte ihm Gleichberechtigung. Und schon in seinem allerersten Werk, dem Es-Dur-Klaviertrio op.1 Nr.1 verwirklicht Beethoven seine Neuerungen in mitreißender Manier. Das Trio Vivente mit Jutta Ernst (Klavier), Anne Katharina Schreiber (Violine) und Kristin von der Goltz (Cello) begann denn auch das 7. Meisterkonzert in der Sulzbacher Aula mit diesem Geniestreich.Es war eine reine Freude mitzuerleben, wie technisch ausgereift die drei mit Themen und Melodiebögen Fangball spielten, geschickt Licht und Schatten verteilten und die straffe künstlerische Form als oberstes Gestaltungsprinzip nie aus den Augen verloren. Jutta Ernst achtete darauf, dass die naturgegebene Dominanz des Klavieres nicht ausartete. Auch in Fanny Hensels hochromantischem d-Moll-Trio op.11 waren Klarheit und Augenmaß wichtigste Interpretationskennzeichen. Lyrische Liedansätze, oft unisono von Geige und Cello angestimmt, verschmolzen nahtlos mit einem virtuosen Klaviersatz, der besonders in den Bässen neue Klangqualitäten erforschte. Zum Abschluss von Felix Mendelssohn das rauschende c-Moll-Trio op.66 mit seinen meisterhaften satztechnischen und melodischen Zauberkniffen. Die Solistinnen verloren sich nicht im romantisch Endlosen, sondern arbeiteten deutlich die architektonische Struktur heraus. Kennzeichnend hierfür das Choral-Ende, das falsches Pathos geflissentlich vermied. pes

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