Sondierungsverhandlungen Trierer Bischof fordert mehr Pflegekräfte

Trier/Saarbrücken · Bischof Stephan Ackermann geht es dabei vor allem um mehr Zeit für die Zuwendung zum Menschen.

 Stephan Ackermann

Stephan Ackermann

Foto: dpa/Harald Tittel

Der Trierer Bischof Ackermann hat sich mit einem Appell für mehr Pflegekräfte in die laufenden Sondierungsverhandlungen von Union, FDP und Grünen auf Bundesebene eingeschaltet. Es sei eine sehr wichtige Aufgabe von Politik und Gesellschaft, eine qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten, sagte er nach einer Mitteilung des Bistums am Rande einer Veranstaltung zur Hospiz- und Palliativkultur in katholischen Einrichtungen in Trier. Dazu brauche es in der Altenhilfe, in Krankenhäusern sowie in der palliativen Versorgung und in Hospizen ausreichend Personal. „Die Politik ist gefordert, in diesen Bereichen ausdrücklich eine auskömmliche Personalbemessung sicherzustellen, die auch verlässlich refinanziert wird“, betonte der Bischof. Statt der Minutenpflege müssten Pflegekräfte sowohl in der Altenpflege als auch im Krankenhaus wieder mehr Zeit für die Zuwendung zum Menschen erhalten: „Das ist nicht nur eine wichtige Bedingung für die Pflegebedürftigen in ihrer Würde, sondern auch für die Attraktivität des Pflegeberufs.“

In der katholischen Marienhausklinik Ottweiler hatten zuletzt Mitarbeiter zwei Mal an Warnstreiks teilgenommen, obwohl das kirchliche Arbeitsrecht eigentlich keine Streiks kennt. Ackermann hatte sich mit der Mitarbeitervertretung des Krankenhauses in Ottweiler und mit der Dienstgeberseite nach der Situation vor Ort erkundigt. Eine Abordnung der Gewerkschaft Verdi hatte Spitzenvertretern der Caritas bei einem Besuch in Trier zudem die prekäre Situation der Pflege vor allem in Krankenhäusern geschildert. Dabei hatte die Caritas zugesagt, „mit weiteren Bündnispartnern den politischen Druck auf Bundesebene zu erhöhen, um endlich eine Entlastung der Pflege im Krankenhaus zu erreichen“. Im Saarland ist ein gutes Drittel der Krankenhaus-Standorte in katholischer Hand.

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