Training mit einer Weltmeisterin

Saarbrücken. Für Christina Ehl, die Torhüterin des Fußball-Bundesligist 1. FC Saarbrücken, scheint sich der Kreis zu schließen, wenn es am kommenden Montag zum Feriencamp der saarländischen Juniorinnenauswahlen nach Bachem geht. Denn genau hier, in Bachem, hat sie ihre ersten Ausflüge auf dem Fußballfeld unternommen, damals aber noch als Feldspielerin

Saarbrücken. Für Christina Ehl, die Torhüterin des Fußball-Bundesligist 1. FC Saarbrücken, scheint sich der Kreis zu schließen, wenn es am kommenden Montag zum Feriencamp der saarländischen Juniorinnenauswahlen nach Bachem geht. Denn genau hier, in Bachem, hat sie ihre ersten Ausflüge auf dem Fußballfeld unternommen, damals aber noch als Feldspielerin.Zwei QuereinsteigerinnenUnd da liegt dann auch die Parallele zum Stargast des Trainingscamps: Silke Rottenberg, der zweifachen Weltmeisterin und Welttorhüterin des Jahres 2003. Denn beide sind sozusagen Quereinsteigerinnen ins Tor. "Christina Ehl ist beim Turnier in Duisburg zur besten Spielerin des Turniers gewählt worden. Und als Dankeschön kommt jetzt Silke Rottenberg zu uns", berichtet Margret Kratz, die Verbandssportlehrerin des Saarländischen Fußballverbandes. "Christina hatte gefragt, ob sie nach Bachem kommt und sie hat sofort zugesagt." Und so steht der Dienstag vor allem im Zeichen der 37-jährigen früheren Nationalspielerin, die gemeinsam mit den Juniorinnen trainieren wird. Aber auch an den anderen Tagen ist das Programm in Bachem gut gefüllt. "Wir veranstalten eine Fußball-Olympiade, bei der es Punkte in verschiedenen Disziplinen gibt - nicht nur im Fußball, sondern auch in den Bereichen Kreativität und Kunst. Und am Ende gibt es eine Gewinnerin", sagt Margret Kratz. Der Spaß soll also trotz aller harten Trainingsarbeit nicht zu kurz kommen. Doch das Camp ist auch Ausdruck der erfolgreichen Arbeit des Verbandes, wie Kratz betont: "Natürlich hat der Weggang der sieben Jugend-Nationalspielerinnen vom 1. FC Saarbrücken am Saisonende auch uns beim Verband geschmerzt." Doch es gibt auch Positives zu berichten: "Wir merken auch, dass neue Spielerinnen nachkommen und fühlen uns dadurch natürlich auch in unserer Arbeit bestätigt." Vor allem die Offensivspielerinnen Jacqueline De Backer und Saskia Toporski vom 1. FC Saarbrücken machten zuletzt mit starken Auftritten in der U15-Nationalmannschaft von sich reden. Leistungen, die ohne die Förderung im Verband und der Eliteschulen des Mädchen- und Frauenfußballs wohl nicht möglich gewesen wären. De Backer hat immerhin eine Bilanz von fünf Toren in drei Länderspielen.Insgesamt 43 Spielerinnen aus dem ganzen Saarland werden von Montag bis Freitag im Kurt-Gluding-Dorf in Bachem gemeinsam trainieren und wohnen. Ein Konzept, das schon seit fast 20 Jahren funktioniert. "Wir machen das Feriencamp immer in der letzten Woche der Sommerferien, und es war immer eine sehr schöne Sache", sagt Margret Kratz. Und wenn dann auch noch eine 126-fache Nationalspielerin wie Silke Rottenberg das Programm komplettiert, wird es vermutlich noch viel schöner. "Wir merken auch, dass neue Spielerinnen nachkommen und fühlen uns dadurch auch in unserer Arbeit bestätigt."Margret Kratz, Verbandssportlehrerin des Saarländischen Fußballverbandes

Zur PersonSilke Rottenberg (37) spielte von 1991 bis 2008 als Torhüterin in der Fußball-Bundesliga. 1994 und 1996 (mit dem TSV Siegen) und 2007 sowie 2008 (mit dem 1. FFC Frankfurt) wurde sie mit ihrem jeweiligen Verein deutsche Meisterin. Mit Frankfurt, Siegen und Brauweiler holte sie zudem vier Pokalsiege und wurde 2008 mit Frankfurt Uefa-Pokalsiegerin. Im Jahr 2003 wurde Rottenberg zu Welttorhüterin des Jahres gewählt. Sie war Weltmeisterin 2003 und 2007, Europameisterin 1997, 2001 und 2005 und holte 2000 und 2004 die olympische Bronzemedaille. red

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