Tragödie in Spiesen-Elversberg Frau findet Mann und Sohn tot auf

Spiesen-Elversberg · Die Ursache des Todes zweier Männer am Samstag in Spiesen könnte eine Vergiftung mit Kohlenstoffmonoxid sein.

 Zahlreiche Kräfte der Feuerwehr aus dem Landkreis Neunkirchen waren am Samstag in Spiesen im Einsatz.

Zahlreiche Kräfte der Feuerwehr aus dem Landkreis Neunkirchen waren am Samstag in Spiesen im Einsatz.

Foto: BeckerBredel

Zu einer Tragödie mit zwei Toten ist es am Samstagnachmittag in Spiesen gekommen: Als eine 74-Jährige gegen 13.30 Uhr nach Hause kommt, entdeckt sie in ihrem Haus in der Galgenbergstraße die leblosen Körper ihres Mannes und ihres Sohns. Schnell verständigt sie die Feuerwehr, die zum Großeinsatz anrückt. Helfer des Gefahrstoffzuges aus dem gesamten Landkreis werden in die schmale Sackgasse gerufen. Unter anderem sind die Feuerwehren aus Spiesen-Elversberg, Illingen, Schiffweiler und Eppelborn im Einsatz. Der Rettungsdienst entsendet mehrere Rettungswagen und Hubschrauber Christoph 16 vom Saarbrücker Winterberg zur Unglücksstelle.

Doch alle Bemühungen der Helfer sind umsonst: Die beiden Männer sind nicht mehr zu retten, sie bleiben tot an der Unglücksstelle zurück. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass Kohlenstoffmonoxid den 81-jährigen Hausbesitzer und seinen 48-jährigen Sohn getötet hat. Messungen der Feuerwehr haben nach Angaben der Polizei eine erhöhte Konzentration des giftigen Gases ergeben. Den Ermittlungen zufolge könnte das Gas aus einem Kaminofen ausgetreten sein. Wie genau es zu dem Unfall gekommen ist, ist aber noch unklar. Der Kriminaldauerdienst aus Saarbrücken übernimmt die Ermittlungen. Um Augenzeugen und Anwohner in den umliegenden Häusern kümmerten sich Notfallseelsorger.

Vergiftungen oder auch Todesfälle durch Kohenstoffmonoxid (CO) kommen immer wieder vor. Das Gas ist farb-, geruch- und geschmacklos und wird deshalb von Menschen meist nicht wahrgenommen. Das Einatmen kann aber fatale Folgen haben. Zunächst treten Symptome wie etwa Benommenheit, Übelkeit und Schwindel auf. Im schlimmsten Fall kommt es zu Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod durch Erstickung. Für Aufsehen sorgte etwa ein Fall im Januar 2017 in Würzburg, als sechs Jugendliche in einer Gartenlaube an einer CO-Vergiftung starben. Im Saarland gab es dieses Jahr bereits mehrere Fälle von Vergiftungen, unter anderem in Schmelz, Burbach und Blieskastel.

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