Traditions-Kino wird wieder aufgepeppt

Wadern · Neuer Teppichboden, frische Farbe für die Wände, und und und: Seit über einer Woche arbeiten Mitglieder eines Workcamps im Waderner Kino. Sie möbeln den Kinosaal in der Oberstraße 10 auf.

 Mit Spaß bei der Arbeit: die jungen Teilnehmer des Workcamps. Foto: Martin Vorreiter

Mit Spaß bei der Arbeit: die jungen Teilnehmer des Workcamps. Foto: Martin Vorreiter

Foto: Martin Vorreiter

Pinselstrich für Pinselstrich wird aus dem verblichenen Anthrazit an der Wand ein sattes Schwarz. Doch dann müssen die beiden Malermeister vom Gerüst - die Farbe ist alle. "Spätestens heute Nachmittag haben wir Nachschub", beruhigt Axel Dubois, die gute Seele des Kinos, die jungen Handwerker - zwei von 17 jungen Leuten, die zurzeit in einem Workcamp den Waderner Lichtspielsaal aufpeppen. "Es macht einfach Freude, hier zu arbeiten", kommentiert Leiterin Corina Stanese aus Rumänien die Begeisterung der Truppe aus elf Nationen über die Aufgabe und lässt ihre Blicke durch den Raum schweifen. Noch sind die Sitze abgebaut, Fußboden und Teile der Wand mit Nylon abgedeckt. Einen Termin hat die Truppe fest im Blick: Freitag kommender Woche, wenn der Verein Lichtspiele Wadern die Streifen "Silver Linings" und "Mein Freund der Delfin" präsentiert. Bis zum 2. August, da sind sich die 17- bis 23-Jährigen sicher, ist aus der Baustelle wieder ein kuscheliger Saal geworden, in dem Filmeschauen Spaß macht. "Wir kommen gut voran", verrät die 22-jährige Rumänin Martin Vorreiter, Mitglied der Lichtspiele Wadern. "Die Gruppe ist sehr engagiert", lobt er die jungen Leute, die aus der Ukraine, Rußland, Ungarn, Korea, Mexiko, Polen, Weißrussland, Spanien, Rumänien, Italien und Deutschland stammen.

"Die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste schreiben verschiedene Workcamps aus, zu denen man sich anmelden kann", sagt Stanese. Ein Kino aufzufrischen, das reizte viele. Neue Farbe spendieren die Jungs und Mädels aus aller Welt den Wänden, verlegen neuen Fußboden, möbeln die Sitze auf. "Halt mal gerade": Lisa und Feli, beide aus Deutschland, wollen's akkurat. Ihre Aufgabe an diesem Morgen: anthrazit-schwarze Teppichstücke an die Holztische vor den Sitzen kleben. "Ferien haben, neue Leute kennen lernen und eine interessante Arbeit - was will man mehr?", schwärmen Lisa und Feli. Den Pinsel noch in der Hand, wagt Omar aus Mexiko ein kleines Tänzchen und ist sofort von ein paar weiteren umringt. "Wir haben eine Oma und einen Opa", verraten Leiterin Corina und Sara aus Italien: "Kim Kimok, unser Ältester", lachen sie. "Ein witziger Typ", meint Axel Dubois.

Während die Truppe an der Arbeit ist, bereiten weitere Mitglieder des Workcamps in der Unterkunft, der Graf-Anton-Schule, Mittagessen vor. "Wir versorgen uns selbst", erzählt Corina. "Bei der Vorbereitung des Essens wechseln wir uns ab." Noch wissen sie nicht, was die Köche den "Arbeitern" heute an Spezialitäten vorsetzen. Einer Sache ist sich das Team sicher: Die Waderner, vor allem viele Unternehmen, peppen den Speise- und Getränkeplan auf, bringen auch Erfrischungen vorbei.

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