"Tourismus ist eine Mannschafts-Sportart"

Saarbrücken. Mit der Tourismus-Strategie "Saarland 2015" schickt sich das Saarland unter Federführung des Wirtschaftsministeriums an, die Zahl der Übernachtungen von derzeit 2,2 Millionen pro Jahr um ein Viertel zu erhöhen

Saarbrücken. Mit der Tourismus-Strategie "Saarland 2015" schickt sich das Saarland unter Federführung des Wirtschaftsministeriums an, die Zahl der Übernachtungen von derzeit 2,2 Millionen pro Jahr um ein Viertel zu erhöhen. Im Jahr 2015 soll diese Marke (2,75 Millionen) erreicht sein, und zwar durch eine gemeinsame Kraftanstrengung der Kreise und der dortigen öffentlichen und privaten Akteure. Der Regionalverband, in dem etwa 600 000 dieser Übernachtungen anfallen, soll weiter die Rolle der zugkräftigen Lokomotive haben. Diesen Vorschlag machte gestern Jan Kobernuß vom Unternehmen ift-Freizeit- und Tourismusberatung GmbH. Er zählt zu den Hauptautoren der neuen Strategie. Auf Einladung des Regionalverbandes wurden gestern im Festsaal des Schlosses Details des 88-seitigen Papiers vorgestellt. Die etwa 100 Zuhörer, darunter Hoteliers, Fremdenführer, Tourismusförderer und Politiker, interessierten sich vor allem für die Erkenntnisse, die den Regionalverband betreffen. Kobernuß regte an, dass sich der Regionalverband auf drei Kernthemen konzentrieren solle: Tagungen/Seminare/Messen/Kongresse, Kultur- und Städtetourismus sowie Aktivtourismus wie Wandern und Radfahren. "Ergänzungsthemen" könnten Erholung und Wellness werden. Als übergreifende "Querschnitt-Themen" seien Kulinarik sowie französisches Flair/Grenznähe ins Auge zu fassen. Diese beiden Reize sowie die landschaftliche Schönheit der Region würden von Besuchern überraschend oft gelobt, schilderte Kobernuß Erkenntnisse aus repräsentativen Gästebefragungen. Als "Quellmärkte" für Besucher seien Ballungsräume in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz interessant (Entfernungen bis 300 Kilometer). Nach Ansicht des Experten sollte der Regionalverband an einer zentralen Vermarktung von Messe und Hallen arbeiten; Großereignisse mit überregionaler Zugwirkung seien wichtig, und ein paar Hotelbetten mehr dürften es auch sein. Wie zu erfahren war, sind derzeit im Zuge der Finanzkrise allerdings deutliche Rückgänge im hiesigen Tagungstourismus zu verzeichnen. Wirtschafts-Staatssekretär Christian Ege appellierte an die touristischen Anbieter im Regionalverband, auf Qualität, Qualifizierung und Fortbildung zu setzen und gemeinsam für den Erfolg zu arbeiten. Die wirtschaftlichen Aussichten seien viel versprechend. "Wir sind das Geheimtipp-Dasein leid, wir wollen nun gemeinsam zu einem erfolgreichen Reiseziel werden", sagte er. Jan Kobernuß brachte es auf den Punkt: "Tourismus ist eine Mannschafts-Sportart."

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