Tierische Gedichte in Mundart

Bebelsheim. Der Verein der Heimatfreunde Bebelsheim hat kürzlich zur ersten Lesestunde in sein Vereinsarchiv in der Kaiserstraße eingeladen. Schon die erste Veranstaltung in der neuen Vortragsreihe mit Volker C. Jacoby fand guten Anklang. Alle 35 Plätze waren besetzt

 Volker C. Jacoby bei der Lesestunde im Vereinsarchiv der Heimatfreunde. Foto: Heimatfreunde

Volker C. Jacoby bei der Lesestunde im Vereinsarchiv der Heimatfreunde. Foto: Heimatfreunde

Bebelsheim. Der Verein der Heimatfreunde Bebelsheim hat kürzlich zur ersten Lesestunde in sein Vereinsarchiv in der Kaiserstraße eingeladen. Schon die erste Veranstaltung in der neuen Vortragsreihe mit Volker C. Jacoby fand guten Anklang. Alle 35 Plätze waren besetzt.Die meisten kennen Jacoby von seinem über zehnjährigen Engagement bei den Heimatfreunden als Wanderführer und vor allem als Mitwirkender bei den Mundart-Abenden. Der Mundart-Dichter Volker C. Jacoby las aus seinem Comedy-Buch "Das Lamm, das Hubertus hieß" über eine Stunde lang Gedichte in verschiedenen Dialekten, welche die Anwesenden einerseits zum Nachdenken animierten, vor allem aber auch die Lachmuskeln beanspruchten.

Volker C. Jacoby, St. Ingberter Kabarettist und Dichter, der in diesem Jahr 40 Jahre mit seinen Text- und Comedy-Programmen auf der Bühne steht, zog alle Register. Der Autor, seit den 70er Jahren auch als freier Journalist (unter anderem für den SR) und von 1977 bis 1992 zusammen mit Schorsch Seitz als "Jacoby & Schorsch" (3 LP's, zwei Singles) unterwegs, ist seit zehn Jahren auch als Vereinsmitglied bei den Heimatfreunden tätig. Im vergangenen Jahr hatte er zusammen mit zwei anderen Autoren ein Bändchen mit ausgewählten "tierischen Gedichten" veröffentlicht: "Das Lamm, das Hubertus hieß. "

Aus diesem Band und anderen Textressourcen performte er hier eine gute Stunde lang und rief im Publikum herzhaftes Lachen und viel Applaus hervor.

Diesmal ohne seinen Klassiker, den "Asphaltfrosch", aber mit einigem noch unveröffentlichten Material ging die gereimte Comedy ab: St. Ingbert hätte eine Art heiligmäßige Verbindung zu anderen Städten wie "St. Uttgart" und "St. Ockholm". Die stürmische Kirkeler Burg-Kerkernacht übersteht man im Verlies gut mit "Siebzehnundvier" und "Pilzomelette". Der berauschte Wotan in Walhalla bekommt von Gattin Fricka eine Delle. Dem Raucher Rainer, im Freien rauchend, hilft eine winterliche Dachlawine dabei, Nichtraucher zu werden. Joseph von Eichendorff erfährt an eigenem Leib, dass "Katzen" durch Lautverschiebung aus "Kotzen" entstanden sind. An Günther Jauch eine nicht ernst gemeinte "Wein-Eloge", endend mit: "Drum sei ein guter Wünzer, das wünsche ich Dir, Günzer!".

Woher diese ganzen so unterschiedlichen Ideen? Jacoby: "Ich hatte immer wieder so etwas wie Vorbilder, geistige Väter, die einen inhaltlich und stilistisch auf Vordermann brachten. Darunter natürlich unterschiedliche Leute wie Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Eugen Roth, Joachim Ringelnatz, Robert T. Odemann, Ernst Jandl, Robert Gernhard, Franz Hohler und Heinz Erhardt. Nicht zuletzt auch Hanns Dieter Hüsch." Als Volker Jacoby ankündigte, die Lesestunde sei nun beendet, fragten sich alle, wie schnell die Zeit doch vorbeigegangen sei.

Heimatfreund Arno Soffel versprach weitere Lesestunden mit verschiedenen Themen von Vortragenden, die sich schon angetragen haben. Aber auch die Fortführung der Lesestunde mit Volker Jacoby. red

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