Tief hinab und hoch hinaus

Romantische Hohlwege, attraktive Aussichten und schattige Gärten – die Traumschleife Schluchtenpfad ist abwechslungsreich und abenteuerlich.

Die Traumschleife Schluchtenpfad beginnt auf dem Dorfplatz in Rissenthal, einem Ortsteil von Losheim, und man geht sie am besten im Uhrzeigersinn. Das Handy kann der Wanderer konsequent in der Hosentasche lassen. Die Orientierung ist dank der guten Beschilderung wieder problemlos.

Gleich zu Beginn geht es einen Hohlweg entlang. Das den Hang herunterfließende Wasser hat hier die Erde so tief ausgespült, dass man die Wurzeln der Bäume am Wegesrand fast auf Augenhöhe sieht. Blickt man zurück, ergibt sich schon der erste schöne Ausblick auf den Ort Rissenthal.

Die Steigung wird steiler. Oben angekommen, kann man sich auf einer Bank ausruhen. Der ganze Weg bietet viele Sitzgelegenheiten, um zu verschnaufen. Wenige Schritte weiter folgt eine Sinnenbank. Hier hat man einen bemerkenswerten Blick auf einen Teil Rissenthals. Maigrüne Wiesen schmiegen sich auf weichen Hügeln von den Häusern bis zum Waldrand. Dazwischen stehen vereinzelte Laub- und Nadelbäume (Foto rechts oben).

Den ganzen Weg über entdeckt man auf dem Waldboden kleine und große Ansammlungen weiß blühender Buschwindröschen. Das Scharbockskraut zeigt seine Blüten ebenfalls sehr zahlreich, allerdings in leuchtendem Gelb (Foto links unten). Das Grün der Pflanzen ist unterschiedlich weit gediehen. Am Waldsaum, auf Wiesen und an lichten Stellen hat die Landschaft schon viel neues Grün. In den schattigen Schluchten (großes Foto rechts) sieht man nur sehr wenig. Doch es braucht bekanntlich nur wenige Tage, bis auch dort die Blätter sprießen.

Auf schmalen, gewundenen Pfaden geht es weiter durch den Wald und einen zweiten Hohlweg hinunter. Ein ordentliches Stück des Weges führt durch den Teil Rissenthals, den man zuvor von oben gesehen hat.

Auf der anderen Straßenseite wieder ein steiler Anstieg. Ganz oben tritt man aus dem Wald heraus und kann sich auf der Wahlener Platte in alle Richtungen umschauen. Im Unterschied zu den anderen Ausblicken ist dieser nicht erwähnenswert. Der Wanderer zählt 23 Windräder.

Jetzt geht es durch Wald bergab. Am Gezwitscher der Vögel kann man sich erfreuen. Dazwischen mischt sich oft deutlich hörbarer Straßenlärm. Der Weg verläuft nicht nur einmal nah an einer Straße. Was wochentags zu Zeiten mit Berufsverkehr als störend empfunden wird, spielt an Sonn- und Feiertagen sicher keine Rolle. Nun überquert man die L 377, an deren Rand die Dungwegkapelle steht.

Man glaubt sich fast am Ende des Weges, da öffnet sich vor einem die Große Schlucht. Wie auf einem steinernen Podest stehen zwei Bänke umgeben von einem hölzernen Geländer. Von hier kann man die Schlucht hinunter blicken. Zuerst läuft man an ihrem Rand entlang. Dann geht es auf Serpentinen hinab auf ihren Grund. Anfangs scheint es, als soll hier Urwald entstehen. Über Jahrzehnte umgestürzte Bäume liegen wild durcheinander in der Schlucht. Auf einem schmalen Pfad (großes Foto rechts) kommt man dennoch gut voran. Gleich daneben windet sich ein kleiner Bach. Ein märchenhaftes Stück Weg. Zu späterer Jahreszeit, mit dichtem Blattwerk an den Bäumen, wirkt die Schlucht sicher noch verwunschener. An ihrem Ende werden die umherliegenden Stämme zersägt und für den Abtransport gerückt. Aus der Schlucht heraus führt ein wirklich steiler Aufstieg. An seinem Ende wünscht sich der Wanderer - erstmals auf den vielen Touren im Saarland - eine Flasche Wasser, die er aber wie immer nicht im Gepäck hat.

Es folgt eine Hütte, von der aus man auch eine hübsche Aussicht auf Rissenthal hat. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt auf dem Dorfplatz. Beim Einsteigen ins Auto weiß der Wanderer, dass er beim ersten amerikanischen Schnellrestaurant anhält, um sich einen großen Schluck Mineralwasser zu gönnen.

Zum Thema:

1. Teil: Schengen grenzenlos 2. Teil: Steinhauerweg 3. Teil: Schluchtenpfad 4. Teil: Cloefpfad 5. Teil: Tiefenbachpfad 6. Teil: Panoramaweg Perl 7. Teil: Litermont-Gipfeltour 8. Teil: Saarschleife Tafeltour 9. Teil: Oppig-Grät-Weg 10. Teil: Felsenweg

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