Theater, Musik und Litanei zum Abschied

St. Ingbert. Die Pfarreien St. Hildegard, Herz Mariae und St. Barbara-Schnappach haben am vergangenen Wochenende Abschied von ihrem Pfarrer genommen. Nach 37 Jahren Dienst in St. Ingbert wurde Pfarrer Karl-Josef Lindemann in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Hierzu fand am Samstag ein Festakt in der Hildegardskirche statt

St. Ingbert. Die Pfarreien St. Hildegard, Herz Mariae und St. Barbara-Schnappach haben am vergangenen Wochenende Abschied von ihrem Pfarrer genommen. Nach 37 Jahren Dienst in St. Ingbert wurde Pfarrer Karl-Josef Lindemann in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Hierzu fand am Samstag ein Festakt in der Hildegardskirche statt. Die einzelnen Gruppierungen, mit denen Pfarrer Lindemann im Laufe der Zeit zusammenarbeitete, boten ein kurzweiliges Programm. Schließlich hatte sich Pfarrer Lindemann gewünscht, dass keine Reden gehalten, sondern originelle Beiträge gezeigt werden. Zunächst waren die Kinder dran, mit denen der Geistliche immer gerne zusammengearbeitet hatte. Die Kindertagesstätten von Herz Mariae und St. Hildegard bekundeten, dass eine Kirche ohne Pfarrer Lindemann wie eine Eistüte ohne Eis oder wie ein Stück Papier ohne Stift sei. Danach verabschiedete sich auch die Christophorusschule, in der Pfarrer Lindemann lange Zeit der zuständige Hauspfarrer war. Die Frauengemeinschaft der Pfarrei Herz Mariae führte das märchenhafte und lustige Stück "Aschenputtel" auf und die Frauengemeinschaft von St. Hildegard beschenkte den Scheidenden mit einem Strauß Sonnenblumen - jede von ihnen stand für eine Erklärung des "P" in Pfarrer. Die ehemalige Pfarrsekretärin Traudel Martini-Kuhn gewährte einen Einblick ins Pfarrhausgeschehen, das vielen nicht bekannt war und zum Schmunzeln anregte. Ratschläge für RuhestandDie Senioren aus Herz Mariae, die Gruppe "60+", sang eine Litanei auf Pfarrer Lindemann, wobei die gesamte Festgemeinde einstimmte. Insgesamt ging es sehr musikalisch zu. Die Schola Cantorum aus Herz Mariae sang ein freudiges Potpourri mit Ratschlägen für den Ruhestand, während Singschule und Kirchenchor St. Hildegard afrikanische Klänge ertönen ließen, begleitet von Trommeln und Rasseln. Auch die Jugend der Pfarreiengemeinschaft sang ein Lied, vielmehr einen Kanon, wobei Pfarrer Lindemann selbst den Kanon "Wir wünschen alles Gute, Karl-Joe" dirigieren musste. Danach wurde er zu Deutschlands Super-Rentner erklärt. Auch die Musenbolde aus Herz Mariae waren bei der Verabschiedung als "Kirchenmäuse" dabei, die sich nun um ihr leibliches Wohl im leeren Pfarrhaus Gedanken machten. Von öffentlicher Seite hörten die Festzuschauer Dankesworte von Minister Stephan Toscani, Oberbürgermeister Georg Jung und Landrat Clemens Lindemann, dessen Rede sehr persönliche Züge trug, schließlich ist er des Pfarrers Bruder. Am Ende verabschiedete sich auch der Pfarrgemeinderat von seinem Pfarrer und überreichte als Geschenk einen Laptop und eine Kaffeemaschine. Ersteres zum In-Kontakt-Bleiben, die Kaffeemaschine als Hinweis, Freunde zum Kaffee einzuladen. Im Anschluss fand ein Sektumtrunk statt, bei dem jeder noch einmal die Möglichkeit zum Gespräch hatte. Krönungsmesse Am Sonntag fand dann der letzte offizielle Diensteinsatz des Pfarrers statt. Viele Kollegen des Pfarrers und viele ehemalige Messdiener, auch solche der ersten Stunde seiner Dienstzeit in St. Hildegard, waren dazu in das Gotteshaus gekommen. Es erklang - aufgeführt von den beiden Chören aus St. Hildegard und Herz Mariae - die Krönungsmesse von Mozart und zum Schluss das Halleluja aus dem Messias.red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort