Teurer Kampf für mehr Sauberkeit

Schmierereien von zumeist Jugendlichen, die mit Graffiti rein gar nichts zu tun haben, verschandeln Kommunen bundesweit. Da macht Saarbrücken leider keine Ausnahme. Allein in der Kaiserstraße hat der Entsorgungsbetrieb ZKE alle 2,5 Meter eine hässliche Schmiererei gefunden, sagte diese Woche Leiter Bernd Selzner im Bauausschuss

Schmierereien von zumeist Jugendlichen, die mit Graffiti rein gar nichts zu tun haben, verschandeln Kommunen bundesweit. Da macht Saarbrücken leider keine Ausnahme. Allein in der Kaiserstraße hat der Entsorgungsbetrieb ZKE alle 2,5 Meter eine hässliche Schmiererei gefunden, sagte diese Woche Leiter Bernd Selzner im Bauausschuss. In der Rosenstraße mit ihren schönen alten Fassaden ist das Problem ebenfalls groß. Die Liste ist aber noch viel länger. Deshalb ist es richtig, dass die Stadt das Problem endlich konsequent angehen will. Ein verantwortlicher Mitarbeiter beim ZKE soll eng mit Polizei, städtischen Gesellschaften, Geschäftsleuten und Hauseigentümern nach dem Vorbild der Stadt Koblenz zusammenarbeiten und Anzeigen erstatten. Harte Strafen müssen folgen. Durch mehrmaliges Entfernen der hässlichen Schriftzüge wird den Sprühern die Lust vergehen, hoffen die Politiker. Das kostet viel Geld. 400 000 Euro will die Verwaltung für den Koordinator und die Reinigungsaktionen pro Jahr lockermachen. Doch das Geld muss an anderer Stelle im Haushalt gekürzt werden, betonte Dezernentin Rena Wandel-Hoefer im Bauausschuss. Sonst haut die Kommunalaufsicht der Verwaltung das Graffiti-Konzept gleich wieder um die Ohren, weil es zusätzliche Ausgaben sind. Der Haushalt für das laufende Jahr ist ja immer noch nicht genehmigt, weil das Land fordert, die Stadt müsse noch mehr sparen. Zusätzliche Ausgaben sind bei der Genehmigungsbehörde tabu. Wenn sich die Fraktionen wie im Ausschuss einig sind, dass sie das Geld ausgeben wollen, müssen sie beim Stadtratsbeschluss gleich sagen, wer für den Kampf gegen die Schmierereien bluten muss oder welche Projekte gestrichen werden. Das sind sie den Bürgern schuldig.

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