Grubenwasser Testlauf von PCB-Filteranlage für Grubenwasser wird verlängert

Saarbrücken · Der Testlauf einer Filteranlage der saarländischen Firma Blue Filtration für das Umweltgift PCB im Grubenwasser soll verlängert werden. Das teilte das Umweltministerium gestern mit.

Die kürzlich abgeschlossene erste Testphase habe nicht genügend Befunde geliefert, um belastbare Erkenntnisse über die Funktionalität der Anlage zu gewinnen, hieß es zur Begründung. Der erste, einmonatige Testlauf in Reden war vom Ministerium finanziert worden. Die Behörde will nun auch die Verlängerung der Testphase bis Mitte Juli bezahlen. Dann aber soll Schluss mit der staatlichen Förderung sein.

Nach Angaben der Herstellerfirma Blue Filtration in St. Ingbert wird die Anlage nach dem Ende dieses Testlaufs noch etwa ein Jahr lang weitere Versuchsreihen durchlaufen müssen, um Marktreife erlangen zu können (wir berichteten). Umweltminister Reinhold Jost (SPD) hat gestern nun klar gemacht, dass sein Haus die rund 200 000 Euro für diese einjährige Testreihe nicht bezahlen wird: „Wir gehen davon aus, dass die RAG dazu mit der Firma Blue Filtration in Verhandlung tritt“, sagte Jost. Der Bergbaukonzern teilte derweil auf SZ-Anfrage mit, dass bereits ein entsprechendes Angebot von Blue Filtration vorliege. Man prüfe nun die technischen und finanziellen Anforderungen des Angebots. Ausdrücklich behalte sich das Bergbau-Unternehmen aber weiter vor, den Bau einer PCB-Filteranlage für den Einsatz im Saarland auszuschreiben.

Die RAG will nach eigenen Angaben noch in diesem Sommer mit einer eigenen Pilotanlage zur PCB-Filterung in Nordrhein-Westfalen in eine halbjährliche Testphase gehen. Nach erfolgreichem Testlauf rechnet die RAG mit einer Einsatzreife im Laufe des nächsten Jahres. Dass diese Anlage eins zu eins auch im Saarland eingesetzt werden könnte, gilt aber wegen der verschiedenen Grubenwasser-Arten als unwahrscheinlich.

Eine Untersuchung des Umweltministeriums hatte ergeben, dass der Grenzwert für PCB in Sinnerbach, Fischbach und Rossel deutlich überschritten wird. In sie wird direkt oder indirekt Grubenwasser aus ehemaligen Bergwerken eingeleitet.

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