Telefon-Doktor berät zum Thema Grippeschutz-Impfung

Anrufer (58): Ich habe mich im letzten Jahr gegen Grippe impfen lassen und habe trotzdem die Grippe bekommen. Hat die Impfung nicht gewirkt? SZ-Telefon-Doktor: Das kann in seltenen Fällen durchaus sein.

Auch die Grippe-Impfung bietet keinen 100-prozentigen Schutz. Das kann verschiedene Gründe haben. Nach der Impfung dauert es circa zehn bis 14 Tage bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat. So ist es durchaus möglich, dass man trotz Impfung an Grippe erkranken kann, wenn man sich zum Beispiel kurz nach der Impfung ansteckt.

Zum zweiten werden Atemwegsinfekte, die durch andere Erreger verursacht werden, irrtümlich für Grippe-Erkrankungen gehalten. Der Hauptunterschied zwischen einem grippalen Infekt und einer Virus-Grippe besteht im schlagartigen Beginn und in der Heftigkeit des Krankheitsverlaufs. Folgende Symptome deuten auf eine "echte" Grippe hin: hohes Fieber (mit über 39 Grad), Schüttelfrost, starke Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Augenbrennen und Lichtempfindlichkeit, plötzlich auftretender trockener Husten.

Schließlich ist es durchaus möglich, dass Sie trotz Impfung an einer Virus-Grippe erkranken, weil die Impfung bei Ihnen nicht die volle Schutzwirkung erreicht hat. Bei gesunden Erwachsenen ist bei einer guten Übereinstimmung von Impfstoff und aktuell auftretenden Grippe-Viren die Schutzwirkung der Impfung meist gut. Bei einigen Personengruppen, deren Immunsystem nicht mehr so gut arbeitet, kann die Schutzwirkung jedoch reduziert sein. Eine verringerte Schutzwirkung der Grippe-Impfung kann auch auftreten bei Einnahme bestimmter Medikamente wie Cortison. Aber auch da ist die Impfung sinnvoll, weil eine Grippe bei geimpften Patienten meistens deutlich schwächer verläuft.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass man sein Risiko, an der Grippe schwer zu erkranken, durch die Impfung erheblich verringern kann.

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