SV Emmersweiler ist wieder obenauf

Emmersweiler. Wer nicht glauben will, dass Fußball eine integrative Wirkung hat, der muss nach Emmersweiler schauen. Böse Zungen behaupten, dass der Spielball - je nach Windrichtung - während eines Spiels mehrmals die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich passiert

Emmersweiler. Wer nicht glauben will, dass Fußball eine integrative Wirkung hat, der muss nach Emmersweiler schauen. Böse Zungen behaupten, dass der Spielball - je nach Windrichtung - während eines Spiels mehrmals die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich passiert. Wohl auch an diesem Samstag, wenn der Tabellenführer SV Emmersweiler im Spitzenspiel der Kreisliga A Warndt auf den Zweiten SC Großrosseln II trifft. Anstoß auf dem Hartplatz in Emmersweiler ist um 15 Uhr."Ich schätze, dass unser Aktiven-Bereich zur Hälfte aus französischen Spielern besteht", überschlägt der Vorsitzende Marcel Keller grob und erklärt: "Das kommt vor allem daher, dass Morsbach, unser direkter Nachbarort auf der französischen Seite, vor drei Jahren seine Fußballmannschaft abmelden musste. Danach sind einige Spieler zu uns gewechselt." Manche kämen sogar mit dem Fahrrad von Frankreich aus zum Training. Hin und wieder wohl auch der einzige Winter-Zugang, Jonathan Tabbone. Er hat längere Zeit nicht mehr aktiv gespielt und versucht, in Emmersweiler Fuß zu fassen.

Bezogen auf die Kreisliga A Warndt hat die erste Mannschaft dies recht schnell getan. Als Viertletzter musste sie vergangenes Jahr aus der Bezirksliga Saarlouis absteigen und wusste danach nicht, was auf sie zukommt. "Wir hatten großes Pech. Erst einmal, dass man als Viertletzter noch abgestiegen ist, und dann natürlich durch die Abgänge nach der Saison", erinnert sich Keller.

Mittlerweile ist dies vergessen. Der SV Emmersweiler steht vor dem Spitzenspiel gegen Großrosseln II (46 Punkte) mit 48 Zählern (16 Siege, drei Niederlagen) ganz vorne und kann sich mit einem Sieg vorerst absetzen. "Die Entwicklung, die die Mannschaft seit Saisonbeginn genommen hat, macht mich sehr zuversichtlich", freut sich der Vorsitzende und hofft auf eine baldige Rückkehr in die Bezirksliga: "Noch laufen die Gespräche mit den Spielern, aber wir gehen davon aus, dass wir die Mannschaft zusammenhalten können. Für die Bezirksliga würden wir uns dann allerdings noch auf zwei, drei Positionen verstärken."

Eine Person, die in der nächsten Saison auf jeden Fall in Emmersweiler bleibt, ist Trainer Pascal Stauffer. Er verlängerte seinen Vertrag bereits vor zwei Wochen - unabhängig, in welcher Klasse der Verein in der nächsten Saison spielt. "Das Wichtigste ist die Stimmung. Wenn die stimmt, kommt der Erfolg von ganz alleine", erklärt Stauffer den Erfolg seiner Mannschaft und will auch vor dem Spitzenspiel die Stimmung hoch halten: "Wenn unsere Einstellung stimmt, ist es egal, wie viele Spieler aus der ersten Mannschaft bei Großrosseln am Samstag dabei sind. Wir sind im Moment gut drauf und stehen deshalb auf Platz eins", sagt Stauffer, der laut Marcel Keller "glücklicherweise zweisprachig unterwegs ist". Das mache in Emmersweiler vieles einfacher. zen

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