Stummstraße lichtet sich
Dillingen. Die Lücke ist etwa 25 Meter breit und wird nicht mehr geschlossen. Dadurch ist erstmals seit Jahrzehnten die durchgehende Gebäudereihe zwischen Merziger und Lotteriestraße unterbrochen. "Jetzt kommen Sonne und Licht rein", sagt Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg
Dillingen. Die Lücke ist etwa 25 Meter breit und wird nicht mehr geschlossen. Dadurch ist erstmals seit Jahrzehnten die durchgehende Gebäudereihe zwischen Merziger und Lotteriestraße unterbrochen. "Jetzt kommen Sonne und Licht rein", sagt Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg. Gegenüber dem ehemaligen Woolworth schiebt hinter Sichtschutzplanen ein Bagger die letzten Betontrümmer beiseite. Eine Rüttelmaschine verdichtet den Boden, wo einmal zwei mehrstöckige Häuser gestanden hatten. Künftig bleibt dort eine Freifläche, die nach Auskunft von Berg ansprechend gestaltet wird.
Heller und offener
Mit bereits vorhandenen Parkplätzen seien es an die 1800 Quadratmeter, stellt Bauamtsleiter Felix Emanuel dar. Mit dieser neuen Freifläche werde die Stummstraße hier offener, heller und attraktiver. Nach der Fertigstellung sollen insgesamt 38 Stellflächen geschäftsnahes Parken ermöglichen. Davon sind vier als Behindertenparkplätze eingeplant. Die Zufahrt wird von der Merziger Straße aus erfolgen.
Der fußläufige Anschluss an die Stummstraße erfolgt über eine Aufenthalts- und Ruhefläche. Unterschiedliche Bodenbeläge werden aufgebracht, erklärt Emanuel. "Damit wollen wir auch die beste Auswahl finden für eine künftige Gestaltung der Stummstraße selbst." Die Fassaden links und rechts der Lücke sind von wuchtigen Betonankern gesichert. Sie wirken wie angeklebte Pfeiler und setzen sich im Boden der ehemaligen Kellerräume fort. Insgesamt bilden sie eine breite u-förmige Stützkonstruktion aus Stahlbeton.
Diese Giebelsicherung wird in einen "vertikale Garten" integriert. Spezielle Pflanzen gebe es dafür, die von einer künstlichen Bewässerungsanlage versorgt würden. In bis zu drei Jahren soll eine geschlossene Vegetationsdecke entstehen. Das ist "vermutlich einmalig im Saarland", sagt Bürgermeister Berg. Der Platz soll Mitte 2012 fertig werden.
Für Einzelhandel- und Dienstleistungen wird das ehemalige Woolworth-Gebäude hergerichtet. Vom Dach aus sind große Lichthöfe in die beiden obersten Etagen gebrochen worden. "Anderenfalls ist das Gebäude im Innern zu dunkel", sagt Architekt Momir Trepic vom Architekturbüro "Schley & Trepic".
Mieter kommen im Frühjahr
Etwa im Frühjahr soll als erster Mieter das Dillinger Jobcenter einziehen. Auch das rechts vom "Woolworth" liegende so genannte Haus Jost hat der Investor nun aufgekauft. Nach dessen Abriss soll dort eine Freifläche mit Platzcharakter entstehen.
Für die Neugestaltung des ehemaligen Woolworth-Gebäudes investiert die Saarbrücker Firma DC2 im ersten Bauabschnitt rund drei Millionen Euro. Die Stadt Dillingen gibt für die Umbau- und Sanierungsarbeiten in der mittleren Stummstraße etwa eine halbe Million Euro aus. az
