Stützen und Beharren als Bedingung für Wachstum

Saarbrücken. Schon wieder Überfülle! Wie bei der Vorgängerausstellung mit Kleinplastiken von Jan Meyer-Rogge in der Galerie St. Johann versammelt auch die aktuelle, dem in Frankfurt lebenden Bildhauer und Plastiker Hans Steinbrenner gewidmete Schau, 34 Plastiken. Ob nicht die Hälfte genügt hätte? Nein

Saarbrücken. Schon wieder Überfülle! Wie bei der Vorgängerausstellung mit Kleinplastiken von Jan Meyer-Rogge in der Galerie St. Johann versammelt auch die aktuelle, dem in Frankfurt lebenden Bildhauer und Plastiker Hans Steinbrenner gewidmete Schau, 34 Plastiken. Ob nicht die Hälfte genügt hätte? Nein. Denn die Vielzahl verbürgt den Variantenreichtum und damit das Prinzip Steinbrenners, das sich in der immer neuen, anderen Kombination von Quadern und Würfeln umsetzt. Was auf den ersten Blick wie ein immer gleicher Klotz scheint, ist ein ausbalanciertes Gefüge von Teilen, die sich zu einem stabilen Ganzen zusammenschließen. Steinbrenner, der in diesem Jahr 80 Jahre alt wird, benutzt dafür Bronze und unterstreicht damit die Kompaktheit. Doch der zweite Blick offenbart, dass seine Figuren, von denen die meisten in Saarbrücken gezeigten rund 40 Jahre alt sind, sorgfältig geplant wurden. Hier trägt ein schmales Teil das breite. Damit dies möglich ist, muss der Unterbau solide sein: Was für ein Bild für das "Sich-unterstützen"! Es kann daher kein Zufall gewesen sein, dass eine Großplastik Steinbrenners aus Muschelkalk der Werkgruppe "Figur" 35 Jahre vor dem Püttlinger Krankenhaus stand. Welch ein Irrtum, denn im Jahr 2000 räumte man sie weg, entschuldigte es mit anstehenden Bauarbeiten und ersetzte sie durch Gartencentermobiliar. Welche Qualitäten des Stützens und Beharrens als Bedingung des Wachstums seine Plastiken in sich tragen, zeigt nicht nur die Kleinplastiken aus der Werkgruppe "Figur", denn auch mit Turm, Kreisel und Kubus erprobte Hans Steinbrenner dieses Prinzip. sgAusstellung bis 19. April. Geöffnet: Dienstag bis Freitag 15 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 13 Uhr.

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