Strukturwandel, positiv

Die Veränderung vollzieht sich leise. Aber kraftvoll: Völklingen und der Warndt, traditionelle Kohle- und Stahl-Region, sind nicht mehr, was sie einst waren. Das ist keine Neuigkeit, meinen Sie? Jein. Was allgemein bekannt ist vom so genannten Strukturwandel, betrifft nur die Ökonomie. Die Hütte ist nicht mehr Herrscherin alten Stils, der Bergbau spielt nur noch eine Randrolle

Die Veränderung vollzieht sich leise. Aber kraftvoll: Völklingen und der Warndt, traditionelle Kohle- und Stahl-Region, sind nicht mehr, was sie einst waren.Das ist keine Neuigkeit, meinen Sie? Jein. Was allgemein bekannt ist vom so genannten Strukturwandel, betrifft nur die Ökonomie. Die Hütte ist nicht mehr Herrscherin alten Stils, der Bergbau spielt nur noch eine Randrolle. Daneben aber hat sich mehr geändert; man sieht es erst auf den zweiten Blick.

Was Kohle und Stahl seit jeher gemeinsam haben? Sie sind eine kerlige Welt. In den Anfängen war bei der Arbeit unter Tage, am Hochofen, in der Gießerei viel körperliche Kraft gefragt; nur starke Männer wurden Berg- und Hüttenleute. Und die patriarcharchalischen Strukturen der Industrie haben abgefärbt auf die Gesellschaft ringsum, vom Rathaus bis zu Krankenhaus, Schule und Kirche.

Vergangen, vorbei. Gerade jetzt fällt es auf: Am Sonntag wird in Fürstenhausen eine neue evangelische Pfarrerin ins Amt eingeführt (siehe Seite C 3) - damit sind die protestantischen Gemeinden der Region allesamt in weiblicher Hand. Frauen stehen Ortsteilen vor, haben Führungspositionen an den Völklinger SHG-Kliniken inne. Und kluge Fachfrauen haben inzwischen manchen Saarstahl-Schreibtisch erobert.

So gesehen, hat der oft beklagte Strukturwandel gute Seiten.

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