Strom schon ab Dezember

Britten · Es war nasskalt und windig: Aber auch diese Wetterbedingungen konnten viele Interessierte am Sonntag nicht davon abhalten, sich beim „Tag der offenen Tür“ ein eigenes Bild vom Stand der Bauarbeiten am Windpark Britten auf dem Judenkopf zu machen.

 Das erste Windrad steht schon und läuft bereits. Foto: Rupppenthal

Das erste Windrad steht schon und läuft bereits. Foto: Rupppenthal

Foto: Rupppenthal

Bereits im Dezember sollen die Windrad-Riesen auf dem Judenkopf bei Britten Strom erzeugen. Dass man trotz der Probleme im Vorfeld einigermaßen im Zeitplan ist, konnten die zahlreichen Besucher am Sonntag vor Ort sehen, auch wenn der Fußweg im großen Bogen um die Baustelle führte, weil ein mächtiger Kran im Weg lag, der in diesen Tagen zur weiteren schnellen Montage aufgebaut wird.

Das erste Windrad steht bereits, und sein mächtiger Propeller dreht sich in luftiger Höhe fast lautlos. Von den Schaulustigen wurde die VSE an diesem Nachmittag regelrecht überrannt. Mehrere hundert Menschen pilgerten viele Kilometer zum Judenkopf hinauf, um sich vor Ort über den Stand der Arbeiten zu informieren. Wendelin von Boch, neben VSE und TWL (Technische Werke Losheim) einer der Windpark-Betreiber, stellte das rein saarländische Projekt näher vor, betonte, dass alle Auflagen des Umwelt- und Naturschutzes genauestens beachtet würden und unterstrich den innovativen Charakter. Losheims Beigeordneter Stefan Scheid erklärte Konzeption und Planungsetappen. Insbesondere naturschutzfachliche Probleme führten dazu, dass die Planungen mehrfach geändert wurden und die Anzahl der Anlagen von acht auf fünf reduziert wurde. Dabei steht nur noch eine Anlage auf gemeindlichem Boden. Immerhin werden aber zwei Anlagen von einer gemeinsamen Gesellschaft aus VSE und TWL betrieben.

Mit der Verabschiedung eines Bebauungsplanes schaffte die Gemeinde Losheim im Februar die Voraussetzungen zum Bau der Anlagen. Während in der frühen Phase des Projektes davon ausgegangen wurde, dass der Windpark auch auf rheinland-pfälzischer Seite nahe Greimerath durch Anlagen ergänzt wird, musste von diesen Überlegungen Anfang 2013 Abstand genommen werden, weil die politischen Entscheidungsprozesse in Greimerath letztlich in eine andere Richtung gingen und zudem naturschutzfachliche Hürden eine weitere Ausdehnung nur noch in geringem Umfang ermöglicht hätten. Mit der Genehmigung von Windkraftanlagen im Wald beschritt auch der Naturschutz Neuland, was dazu führte, dass sich die Auflagen in der Planungsphase mehrfach verschärften. Mit der Genehmigung sind umfangreiche Untersuchungen darüber verknüpft, wie sich Fledermäuse und Vögel im Umfeld von Windrädern im Wald nun wirklich verhalten und entwickeln.

Dr. Andreas Berg und Dr. Frank Schmeer von der VSE erläuterten die technischen Hintergründe und Besonderheiten des Projektes. Die Experten standen zudem interessierten Besuchern Rede und Antwort.

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