Kriminalität Wieder Streit um Zahl der Wohnungseinbrüche

Saarbrücken · Der Anstieg der Zahl der Wohnungseinbrüche im Saarland im vergangenen Jahr hat eine alte Diskussion über die Statistik aufgewärmt. 2017 war die Zahl der Einbrüche um 556 auf 1391 zurückgegangen, 2018 dann aber wieder um 325 Fälle auf 1716 Fälle gestiegen.

Unstrittig ist, dass zahlreiche Einbrüche, die 2017 verübt wurden, erst in der Kriminalstatistik für 2018 auftauchen. Diese Überhänge waren größer als in den Vorjahren. Wie es dazu kam, ist aber umstritten. Der Linken-Innenpolitiker Dennis Lander vermutet „statistische Tricks des Innenministeriums“, damit Minister Klaus Bouillon (CDU) im vergangenen Jahr einen angeblichen deutlichen Rückgang der Einbruchszahlen für sich reklamieren konnte. Die Polizei erklärte die Entwicklung schon im vorigen Jahr völlig anders: Um Bandenstrukturen aufzuhellen, würden die Fälle mittlerweile deutlich intensiver bearbeitet als früher, dadurch dauerten die Ermittlungen länger – so würden viele Einbrüche erst im Folgejahr erfasst. Zudem sei die Zahl der Einbrüche im November und Dezember 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum relativ hoch gewesen. Diese Fälle hätten aber nicht bis zum Jahresende abschließend bearbeitet werden können und müssten im Folgejahr nacherfasst werden.

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