Straßenstrich dehnt sich aus

Dudweiler · Der Straßenstrich weitet sich mittlerweile auch auf Dudweiler aus, wie in der jüngsten Bezirksratssitzung bekannt wurde. In Dudweiler-Süd und Jägersfreude gehen schon einige Frauen ihrem Gewerbe nach.

Der Straßenstrich in der Landeshauptstadt war am Donnerstagabend auch Thema im Bezirksrat Dudweiler. Guido Aßenmacher (CDU) schilderte dem Rat seine Begegnung mit dem Milieu auf dem Waldparkplatz gegenüber dem Stuhlsatzenhausweg: "Der Straßenstrich reicht mittlerweile bis in den Wald bei Dudweiler-Süd." Die Prostituierten und ihre Kunden würden die offenen Waldschranken nutzen, um dem wohl ältesten Gewerbe der Welt nachzugehen. Aßenmacher: "Die Schranken sind zwar frisch gestrichen, stehen aber ständig auf." Der Wald sei mit "allen nötigen Dingen des Gewerbes vermüllt." Reiner Schwarz von der Bezirksverwaltung Dudweiler ergänzte, dass dieses Problem sich mittlerweile nicht nur auf Dudweiler-Süd beschränke, sondern auch in Jägersfreude Einzug gehalten habe: "Auf dem Kirmesplatz sieht es schlimm aus, und auch das Gelände der ehemaligen Grube scheint genutzt zu werden." Bezirksbürgermeister Walter Rodermann sprach von einem Flächenbrand, der sich langsam ausweitet. Gerd Kiefer (FDP) schlug in der folgenden Diskussion vor, den Schließmechanismus der Schranken zu tauschen. Bisher werden oftmals Dreikantschlüssel verwendet, damit Rettungskräfte im Notfall schnellen Zugang erhalten. Das System ist billig und die Schlüssel bei Verlust leicht ersetzbar, jedoch bleibt der Nachteil, dass die Dreikantschlüssel auch für Privatpersonen leicht zu beschaffen sind. Kiefer: "Man sollte sich in Hochwald in Rheinland-Pfalz erkundigen. Dort benutzt man richtige Schlüssel für die Schranken, wir sollten von den Erfahrungen dort profitieren."

Weiterhin beschäftigte sich der Rat mit der Schallplattensammlung "Lilo und Enno Spielhagen". Ein Antrag der FDP-Fraktion fordert nun die Landeshauptstadt auf, dass die Sammlung künftig so betreut wird, "dass ein Verstoß gegen den bestehenden Schenkungsvertrag ausgeschlossen wird." "Die Sammlung, immerhin rund 34 000 Singles und Langspielplatten, ging Anfang der 80 Jahre an die Landeshauptstadt", erklärte Reiner Schwarz. Allerdings mit einigen Auflagen: Die Sammlung sollte zum frühestmöglichen Zeitpunkt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, solle in Dudweiler verbleiben und dürfe nicht übereignet werden. Zwischen 1983 und 1993 stand die Plattensammlung den Bürgern bereits zur Verfügung. Schwarz: "Durch die damaligen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen konnte Personal rekrutiert werden, doch seit deren Ende dümpelt die Sammlung in einem Kellerraum dahin." Bezirksbürgermeister Rodermann erinnerte daran, dass mit der Auflösung des Sonderstatus' die Sammlung nicht in Vergessenheit geraten dürfe. Doch bis dahin gibt es noch Schwierigkeiten zu lösen. Franz Buchmann, Fachbereich Bürgerdienste im Stadtbezirk, erinnerte in diesem Zusammenhang an mögliche Kosten durch die GEMA und an das Urheberrecht. Kiefer: "Die Verträge wurden von Saarbrücken abgeschlossen, nicht von Dudweiler aus. Ein Vertragsbruch ist kein Kavaliersdelikt. Das Rechtsamt muss sich Gedanken machen." Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Acht Millionen Euro wird der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) im nächsten Jahr in Dudweiler investieren, wie am Donnerstag in der Bezirksratssitzung Dudweiler bekannt wurde. "Wir gehen jetzt an die Nebengewässer des Sulzbachs", erklärte Simone Stöhr vom ZKE und: "Der Bärenbach zwischen Marktstraße und Karlstraße wird im nächsten Jahr in Angriff genommen." Bei dem Gewässer zwischen St. Ingberter Straße und Winterbachsroth sei jedoch noch keine schnelle Lösung in Sicht. Die Häuser an die Kanalisation anzuschließen und die Klärgruben zu entfernen sei aufgrund des Gefälles schwierig. Stöhr: "Eine Lösung ist hier technisch kaum machbar. Wir wollen erst ein fundiertes Projekt auf die Beine stellen, bevor wir uns der Sache näher widmen. Bisher sind die Planungen noch nicht vertieft." Ebenfalls noch in der Planung seien die Kanalarbeiten von der Schlachthofstraße bis zum Bahnhof Dudweiler.

Daneben möchte sich der ZKE, auch bedingt durch den Klimawandel, den Außengewässern widmen. Gemeint damit sind Rückhalteflächen außerhalb des bebauten Gebietes. Hier soll der Wasserfluss bei Starkregen verlangsamt werden, um eine Überlastung der Kanäle zu verhindern.

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