Strafanzeige verunsichert Mitglieder der FDP Saar

Saarbrücken. Die Strafanzeige des FDP-Fraktionschefs im Saar- Landtag, Horst Hinschberger, gegen mehrere Parteifreunde verunsichert viele Mitglieder der FDP Saar

Saarbrücken. Die Strafanzeige des FDP-Fraktionschefs im Saar- Landtag, Horst Hinschberger, gegen mehrere Parteifreunde verunsichert viele Mitglieder der FDP Saar. Hinschberger hatte - wie berichtet - bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken Anzeige wegen Betrugs und Untreue im Zusammenhang mit Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Honoraren und Reisekosten bei der gemeinnützigen Villa Lessing - Liberale Stiftung Saar e.V. erstattet. Der Strafantrag richtet sich gegen elf Personen aus dem Saarland und Nordrhein-Westfalen, darunter mehrere FDP-Mitglieder, die in der Vergangenheit führende Positionen in der Partei inne hatten oder noch haben. Viele FDP-Mitglieder können offenbar nur spekulieren, wie es zu diesem erneuten Konflikt im Landesverband kam. Führende Parteimitglieder, darunter auch Landeschef Christoph Hartmann, wollten sich am Freitag nicht zu dem Vorgang äußern. Einige halten das Vorgehen von Hinschberger für "überzogen" oder gar "parteischädigend", andere stärken ihm den Rücken. "Ich gehöre zwar nicht zu seinem Fan-Club. Aber ich vertraue Horst Hinschberger, dass er für ein solches Vorgehen gute Gründe hat", so Peter Müller, Kreisvorsitzender der FDP Saar-Pfalz. Unterdessen hat der FDP-Landesverband Nordrhein-Westfalen auf die Strafanzeige Hinschbergers gegen den dortigen Generalsekretär Joachim Stamp im Zusammenhang mit dessen Projektarbeits- und Darlehensvertrag mit der Villa Lessing reagiert. "Joachim Stamp hat eine satzungsgemäße und überhaupt nicht zu beanstandende Förderung für seine wissenschaftliche Arbeit erhalten. Diese wissenschaftliche Arbeit ist abgeschlossen und steht vor der Veröffentlichung", so Pressesprecherin Kathrin Klawitter. Die nordrhein-westfälische SPD forderte eine lückenlose Aufklärung der Vorwürfe. "Offenbar herrschen bei der FDP Zustände wie im alten Rom. Die Parteifreunde werfen sich gegenseitig den Löwen zum Fraße vor", sagte NRW-SPD-Generalsekretär Michael Groschek. Stamp war nach seinem Studium Mitarbeiter im Bundestagsbüro des damaligen Abgeordneten und heutigen Bundesaußenministers Guido Westerwelle. dik/gp/ddp "Ich gehöre zwar nicht zu seinem Fan-Club. Aber ich vertraue Horst Hinschberger, dass er für ein solches Vorgehen gute Gründe hat" Peter Müller, Kreisvorsitzender der FDP Saar-Pfalz

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