Störche kehren immer früher zurück

Bad Dürkheim/Homburg. Die ersten Störche sind aus ihren Winterquartieren nach Rheinland-Pfalz zurückgekehrt. "Das Brutpaar aus Bingen-Gaulsheim ist schon wieder da", sagte Ingrid Dorner von der Landes-AG Weißstorchschutz in Bad Dürkheim. "Viele Störche fliegen nicht mehr sehr weit weg", erklärte Robert Egeling vom Nabu-Naturschutzzentrum in Bingen die frühe Rückkehr

 Die Zahl der Störche in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Foto: dpa

Die Zahl der Störche in Rheinland-Pfalz ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Foto: dpa

Bad Dürkheim/Homburg. Die ersten Störche sind aus ihren Winterquartieren nach Rheinland-Pfalz zurückgekehrt. "Das Brutpaar aus Bingen-Gaulsheim ist schon wieder da", sagte Ingrid Dorner von der Landes-AG Weißstorchschutz in Bad Dürkheim. "Viele Störche fliegen nicht mehr sehr weit weg", erklärte Robert Egeling vom Nabu-Naturschutzzentrum in Bingen die frühe Rückkehr.Einige rheinland-pfälzische Störche flögen im Winter gar nicht bis nach Afrika, sondern überwintern in Spanien oder im nahen Frankreich. "Sie richten sich nach dem Futterangebot und der Witterungslage", sagte Egeling. In Bingen-Gaulsheim sei vergangenes Jahr ein Storch wegen des milden Wetters schon im Dezember zurückgekommen. Solche Frühheimkehrer gebe es immer häufiger. Aber auch wenn die Störche nun in einem frostigen Rheinland-Pfalz ankommen - kehren sie nach den Erfahrungen der Experten selten noch einmal um. "Wenn sie aus dem Süden kommen, sind sie wohlgenährt. Da macht es nichts, wenn sie mal acht Tage nichts zu Fressen finden", berichtete Dorner. So lange es keine geschlossene Schneedecke gebe, hätten die Vögel keine Probleme. Auch in die Pfalz sind schon die ersten Störche zurückgekehrt, die unter anderem im Elsass oder in Süddeutschland überwintert hatten, wie die Aktion PfalzStorch mitteilte. Die Vogelschützer bereiten sich schon auf die übrigen Weißstörche vor: "Die bestehenden Nester sind geputzt und neue Nestunterlagen angebracht", erklärte Christiane Hilsendegen in Bornheim. "Wir verfolgen das Ganze mit Spannung."

2012 hatten nach Nabu-Informationen in 63 rheinland-pfälzischen Gemeinden Storchenpaare genistet - allein in 37 Horsten wurde im Kreis Germersheim und in 26 an der Südlichen Weinstraße gebrütet. Wie viele Störche dieses Jahr die mitunter tausende Kilometer lange Heimreise aus dem Süden unbeschadet meistern werden, sei schwer einzuschätzen, sagte Egeling. Allerdings sei der Storchenbestand in den vergangenen Jahren stetig gestiegen: Während 2005 in Rheinland-Pfalz noch weniger als 40 Paare nisteten, zählte das Nabu-Naturschutzzentrum Rheinauen im vergangenen Jahr 134 frei fliegende Weißstorchpaare und 311 Jungvögel.

Günter Böhm vom Angelsportverein Homburg-Beeden kümmert sich seit Jahren ehrenamtlich um Störche im Saarland. Nach seiner Erfahrung kommen die Vögel erst ab Mitte März im Bliesgau an. Im Vorjahr gab es vier Weißstorch-Brutpaare in der Bliesaue. Ein Brutpaar ist sogar den ganzen Winter über bei seinem Nistplatz in Beeden geblieben, so Böhm. Dort würden die Störche täglich mit Fleischstückchen gefüttert. Bis gestern habe er jedenfalls noch keinen Storch aus südlichen Gefilden heranschweben gesehen. dpa/adr

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