Steinhauerweg sorgt für Unmut

Britten. Dirk Holzner ist aufgebracht. Der Britter wohnt in der Saarstraße, zwischen seinem Garten und dem Wald dahinter verläuft der Steinhauerweg

 Nicht nur Wanderer, auch Pkw nutzen den Steinhauerweg. Foto: SZ

Nicht nur Wanderer, auch Pkw nutzen den Steinhauerweg. Foto: SZ

Britten. Dirk Holzner ist aufgebracht. Der Britter wohnt in der Saarstraße, zwischen seinem Garten und dem Wald dahinter verläuft der Steinhauerweg. Der unbefestigte Weg verbindet die Saarstraße mit der von-Boch-Straße in Britten und ist für Holzner Stein des Anstoßes: "Der Weg wird seit geraumer Zeit als vermeintliche Abkürzung für den Berufsverkehr, von Eltern der Pfadfinder, deren Heim sich in direkter Nähe befindet, und anderen genutzt", moniert der Anwohner. Dass der Wanderweg von Autos befahren werde, noch dazu mit häufig überhöhter Geschwindigkeit, ärgert Holzner.Mehrmals habe er beobachtet, wie Wanderer und Radfahrer den Pkw nur knapp hätten ausweichen können. "Meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis hier einmal ein Unglück geschieht", sagt er. Ursprünglich habe sich der Weg in schlechtem Zustand befunden, sei vor etwa fünf Jahren aber aufgeschüttet worden - daher sei es nun auch attraktiver, ihn widerrechtlich zu befahren. Nachdem Holzner Bürgermeister und Ortsrat mehrfach auf die Situation hingewiesen habe, wurde im Frühjahr ein Schild aufgestellt: Durchfahrtsverbot für motorisierten Verkehr, Durchfahrt für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr frei.

Eine Sackgasse wäre dem Anwohner lieber gewesen, denn die Schilder würden "konsequent ignoriert". Am 29. Oktober hat er sich daher wiederum schriftlich an die Kommune und den Ortsrat gewandt. "Ich dachte, der Zeitpunkt würde passen, da das Thema Sicherheit auf Wanderwegen gerade jetzt sehr wichtig scheint", erläutert Holzner und wünscht sich mindestens mehr Kontrollen.

Bei der Ortspolizeibehörde der Gemeinde Losheim ist man derzeit nicht der Ansicht, dass der Wanderweg oberhalb der Saarstraße zu stark befahren ist und für Kraftfahrzeuge komplett gesperrt werden muss, zumal der Weg für Feuerwehr- und Forstfahrzeuge passierbar bleiben müsse. "Die Frage ist immer, was als störend empfunden wird, das kommt auf die subjektive Betroffenheit an", sagt Bürgermeister Lothar Christ. Trotzdem nehme man Dirks Holzners Anliegen ernst, der Ortsrat Britten werde sich bald des Themas annehmen. Seitens der Ortspolizeibehörde werde man erheben, wie viele Autos tatsächlich pro Tag den Weg passieren, um eine verlässliche Grundlage für mögliche weitere Schritte zu haben. Christ ist auch daran gelegen, "den Weg nicht zu gut auszubauen, damit es eine reale Geschwindigkeitsbegrenzung gibt".

"Die Sicherheit der Wanderwege ist ein Thema, auf das jeder sehr sensibel reagiert", so der SPD-Bürgermeister mit Blick auf den tödlichen Absturz eines Wanderers vor einigen Wochen in Bergen. Er wundere sich allerdings, dass es Holzner, der als Argument ursprünglich Lärmbelästigung gegen Kraftverkehr auf dem Feldweg angeführt habe, nun um die Sicherheit von Fußgängern gehe.

Helmut Schmal, Leiter der Losheimer Ortspolizeibehörde, teilt auf SZ-Anfrage mit, dass man Verkehrszählungen bisher nicht für notwenig erachtet habe. Bislang habe sich nur ein Anwohner, nämlich Dirk Holzner, beschwert. Für Forst- und landwirtschaftliche Fahrzeuge, die den Wanderweg passieren dürfen, sei keine Höchstgeschwindigkeit vorgeschrieben, sie führen aber gemäß der Straßenverkehrsordnung "mit angepasster Geschwindigkeit", sagt Schmal. "Es ist nur eine Frage der Zeit,

bis hier

ein Unglück geschieht."

Dirk Holzner

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort