„Station ersetzt den Heizkessel“

Lebach-Hahn · Zuerst belieferte die Lebacher Biogasanlage die Caritas-Klinik und die Theeltalschule mit Heizwärme. Danach wurden auch Privathaushalte an das Wärmenetz angeschlossen. In Hahn wird demnächst der letzte von 13 privaten Versorgungsanschlüssen gelegt.

 Geschäftsführer Heiko Hildebrand (vorne) und der technische Betriebsleiter Thorsten George an der Steuerung der Lebacher Biogasanlage. Foto: Fred Kiefer

Geschäftsführer Heiko Hildebrand (vorne) und der technische Betriebsleiter Thorsten George an der Steuerung der Lebacher Biogasanlage. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Die Ökostrom Saar Biogas Lebach beliefert bis heute zehn Häuser im Stadtteil Hahn mit Heizwärme. Dazu hat die Betreibergesellschaft der zwischen Lebach und Schmelz gelegenen Biogasanlage im vorigen Jahr eine Warmwasserleitung von 1000 Meter Länge verlegt und weitere technische Voraussetzungen für die Belieferung geschaffen. Ingenieur und Geschäftsführer Heiko Hildebrandt erklärt das Projekt: "Von unserem eigenen Blockheizkraftwerk aus fließt 80 Grad warmes Wasser durch die Leitung zu den Häusern in Hahn. Bei den jeweiligen Abnehmern wird es mittels einer Übergabestation in das vorhandene Heizungssystem eingespeist. Die Station ersetzt den bei einer herkömmlichen Heizung notwendigen Heizkessel."

Die Belieferung der Häuser in Hahn wurde möglich, weil das Blockheizkraftwerk der Biogasanlage mehr Energie produziert, als zur Eigenversorgung gebraucht wird. Nach weiteren Angaben von Hildebrandt gab es in Hahn keine Probleme Abnehmer für die Heizwärme zu finden. "Wir bieten Preise an, die um ein Drittel günstiger als die Heizölpreise liegen", erklärt der Geschäftsführer. Er verweist zudem darauf, dass die Versorgung auch bei technischen Störungen sicher sei, da ein mit Pflanzenöl befeuerter Heizkessel in der Biogasanlage bereitstehe, um ersatzweise Wärme nach Hahn zu liefern.

Die Familie von Christian Sauer ist eine der bisher zehn Kunden der Biogasanlage. Der Elektriker hat genau gerechnet, bevor er sich für einen Vertrag mit der Biogasanlage entschied. "Wir haben unsere Ölheizung behalten, sodass wir nun zwei Möglichkeiten zum Beheizen unseres Hauses haben. Zum Bezug von Biogas-Wärme mussten wir nur die Anschlussgebühren an unser vorhandenes Heizungssystem bezahlen. Dank unseres Doppel-Systems sind wir nicht mehr auf Gedeih und Verderb vom teuren Heizöl abhängig, sondern können auch mit der günstigen Wärme aus der Nachbarschaft heizen".

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Auf einen BlickDie Biogasanlage Lebach erzeugt 6,7 Millionen kWh Strom im Jahr, der ins Netz der SWL-energis eingespeist wird. Die Menge reicht aus, um 2000 Haushalte zu versorgen.Dazu versorgt sie die Caritasklinik, die Theeltalschule sowie bislang zehn Häuser im Lebacher Stadtteil Hahn und sich selbst mit Wärme.Zur Gewinnung von Biogas werden 12 000 Tonnen Energiepflanzen sowie 8000 Tonnen Gülle und Mist vergoren.Mit 20 Landwirten aus der Umgebung der Anlage bestehen Lieferverträge. aki

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