Starke Töne für gute Zwecke

Ommersheim. Hans Bauer hatte den zahlreichen Konzertbesuchern am Samstagabend nicht zu viel versprochen, als er zu Beginn von einem "außergewöhnlichen Ereignis" sprach. Der Vorsitzende des Musikvereins Ommersheim kündigte jedoch in der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung nicht sein eigenes Orchester an

 Das Bundespolizeiorchester Süd gab ein Benefizkonzert in der Pfarrkirche in Ommersheim. Foto: Jörg Martin

Das Bundespolizeiorchester Süd gab ein Benefizkonzert in der Pfarrkirche in Ommersheim. Foto: Jörg Martin

Ommersheim. Hans Bauer hatte den zahlreichen Konzertbesuchern am Samstagabend nicht zu viel versprochen, als er zu Beginn von einem "außergewöhnlichen Ereignis" sprach. Der Vorsitzende des Musikvereins Ommersheim kündigte jedoch in der Pfarrkirche Mariä Heimsuchung nicht sein eigenes Orchester an. Nein, vielmehr hieß Bauer bereits zum zweiten Mal nach 2009 das Bundespolizeiorchester Süd aus München willkommen.Die beiden Klangkörper haben eines gemeinsam: Den Dirigenten. Stefan Weber aus Tünsdorf hat sowohl beim Musikverein Ommersheim als auch beim Bundespolizeiorchester das Dirigat inne. In der Ommersheimer Pfarrkirche handelte es sich um ein Benefizkonzert, dessen Erlös sowohl dem Verein "Känguru Kinder", als auch dem Jugendorchester "LautStark" zugute kommen wird. Bei Ersteren handelt es sich um einen Förderverein für die Frühchen des Klinikums Saarbrücken. "LautStark" ist das Schüler- und Jugend-Projektorchester der Musikvereine Ommersheim und Hochscheid-Reichenbrunn sowie der Orchestergemeinschaft Oberwürzbach.

Mit den ersten Worten des Abendsegens aus der Oper "Hänsel und Gretel" machte des Orchester den Auftakt. Dank der professionell-lockeren und mehr als informativen Moderation von Christian Lombardi erfuhren die Konzertbesucher viele wissenswerte Details der jeweiligen Stücke. Die rund 50 Musiker sorgten vor allem mit "Chaconne" von Dietrich Buxtehude für frühbarockes Flair in der Pfarrkirche. Eigentlich für die Orgel komponiert, vermittelte das Stück in der Orchesterfassung besondere Eindrücke. Jan Van der Roost beschreibt mit seinem "Canterbury Choral" die Besichtigung der gleichnamigen Kathedrale. Bachs "Ouverture for Winds" in einer Medelssohn-Bartholdy-Überarbeitung sorgte für die ersten Bravo-Rufe. Das Intermezzo, das kurze Zwischenspiel, von Pietro Mascagni mit dem Titel "Intermezzo Sinfonica" aus der Oper Cavelleria Rusticana sorgte erneut für kirchlichen Bezug.

Dann hatte der Moderator noch ein humorvolles Kompliment für die Ommersheimer parat: Mehr Leute als Einwohner machten hier Musik, meinte Lombardi, als er das kleine Abendlied "Serenade" ankündigte. Der Komponist Derek Bourgeois hätte seine wahre Freude daran gehabt.

Englische Texte

Und dann gab es noch einen weiteren Jan Van der Roost-Titel: "Et in Terra Pax". Dieser beeindruckte die Konzertbesuche vor allem durch die zwischendurch sowohl vom Orchester, als auch vom Moderator, gesprochenen englischen Texte. So entstand eine sehr charakteristische Musikatmosphäre. Das Publikum war mehr als angetan von den musikalischen Leistungen des Bundespolizeiorchesters und honorierte den Auftritt am Ende mit langen stehenden Ovationen. Als Zugabe gab es dafür dann Wagners Elsassprozession zur Kathedrale. Auch hier war die Begeisterung am Ende sehr groß. "Ein Konzert der Extraklasse", meinte etwa Alois Bost aus Ensheim beim Verlassen der Kirche und war noch mehr als angetan.

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