Stadtrat soll Satzung ändern

Völklingen. Körperbeisetzungen in oberirdischen Grabkammern sind in Italien und anderen Mittelmeerländern üblich. Völklinger Bürger italienischer Abstammung, die diese Form der letzten Ruhe wählen, müssen sich in die alte Heimat überführen oder auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof beerdigen lassen

 Diese Fotomontage zeigt, wie zukünftig das oberirdische Grabkammersystem am Völklinger Waldfriedhof aussehen könnte. Foto: Feuerbestattung Völklingen

Diese Fotomontage zeigt, wie zukünftig das oberirdische Grabkammersystem am Völklinger Waldfriedhof aussehen könnte. Foto: Feuerbestattung Völklingen

Völklingen. Körperbeisetzungen in oberirdischen Grabkammern sind in Italien und anderen Mittelmeerländern üblich. Völklinger Bürger italienischer Abstammung, die diese Form der letzten Ruhe wählen, müssen sich in die alte Heimat überführen oder auf dem Saarbrücker Hauptfriedhof beerdigen lassen. Bereits seit dem Jahr 2007 kämpfte der Völklinger Ausländerbeirat für die Errichtung oberirdischer Grabkammern auch in der Hüttenstadt. Sein Nachfolgegremium, der Integrationsbeirat, schien nun die Ernte dieser Bemühungen einfahren zu können. In der Januarsitzung überbrachte Heribert Henner, Geschäftsführer der Feuerbestattung Völklingen GmbH (FBV) gute Nachrichten. Ziel sei es, bis "spätestens vor den großen Ferien" auf einer Freifläche auf dem Völklinger Waldfriedhof ein solches Gebäude "von der Grundstruktur her zu errichten". Auch konkrete Zahlen wurden genannt. Der Bau mit Außenanlagen sollte rund 100 000 Euro kosten.Doch den Worten folgten bisher keine Taten. "Wir sehen überhaupt nichts", stellte Beiratssprecher Carmelo Vitello am Mittwoch enttäuscht fest. "Einige Grundsätzlichkeiten" seien noch zu regeln, heißt es gegenwärtig in einem FBV-Schreiben an den Integrationsbeirat. Die geltende Friedhofs- und Gebührensatzung der Stadt lasse es nicht zu, eine solche Anlage wirtschaftlich zu betreiben. "So sieht beispielsweise die Satzung vor, dass nur Völklinger beziehungsweise anverwandte Bürger, auf dem Waldfriedhof bestattet werden dürfen", schreibt Geschäftsführer Henner.

Nach wie vor, betonte er, sei die FBV bestrebt, eine oder mehrere oberirdische Grabkammern auf dem Waldfriedhof zu errichten. Die entsprechenden Beschlüsse müsse aber der Stadtrat fassen. "Das werden wir noch in diesem Jahr auf dem Weg bringen", versprach Beiratsmitglied Erik Kuhn. Die Friedhofs- und Gebührensatzung, erklärte der SPD-Fraktionschef im Stadtrat, sollen so geändert werden, dass die Grabkammern gebaut werden können. Unterstützung erhielt er von seinem Sitznachbarn. "Wir werden an einem Strang ziehen", versicherte Paul Ganster (Linke).

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