Stadt startet Schulbuchausleihe

Dillingen. Statt für jedes Schuljahr teure Schulbücher zu kaufen, können Dillinger Grundschüler die Bücher jetzt ausleihen. Ab dem kommenden Schuljahr wird die neue Schulbuchausleihe eingeführt. Bürgermeister Franz-Josef Berg hat den entsprechenden Vertrag mit der saarländischen Bildungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer unterzeichnet

Dillingen. Statt für jedes Schuljahr teure Schulbücher zu kaufen, können Dillinger Grundschüler die Bücher jetzt ausleihen. Ab dem kommenden Schuljahr wird die neue Schulbuchausleihe eingeführt. Bürgermeister Franz-Josef Berg hat den entsprechenden Vertrag mit der saarländischen Bildungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer unterzeichnet. Das neue System ersetzt die Schulbuchförderung mit Zuschüssen für bedürftige Eltern. Die Ausleihe umfasst nach Angaben der Stadt Dillingen alle Bücher und Arbeitshefte, die auf der Schulbuchliste der jeweiligen Grundschule aufgeführt sind. Arbeitshefte können beschrieben werden, ohne Verpflichtung auf Schadensersatz. Die Stadt weist darauf hin, dass Schulbücher nicht einzeln sondern nur im Paket ausgeliehen werden. Alles zusammen kostet die Eltern 40 Euro pro Schuljahr. Die Stadt weist darauf hin, dass sich die Bedingungen nach dem Schulförderungsgesetz für Schulbücher ändern. Eltern förderberechtigter Schüler bekommen für Schulbücher kein Geld mehr ausgezahlt. Das Land übernimmt stattdessen die Kosten für die Schulbuchausleihe. Auch diese Eltern müssen sich zuvor bei der Schule anmelden. Die Dillinger SPD ist skeptisch, ob das neue Leihsystem das richtige ist. Andreas Kleber, Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Stadtrat: "Das System ist zwar ein guter Ansatz, aber von unserem Anliegen noch weit entfernt." Die SPD hatte gefordert, die Eltern gänzlich von den Kosten für Schulbücher zu befreien. Statt eines Leihsystems sollten Bücherschecks für Schulbücher verteilt werden. Kleber: "Die Eltern hätten diese dann in Dillinger Buchhandlungen eingelöst. Da hätten auch die Buchhandlungen etwas von gehabt." Die jetzige Lösung hält er für viel zu bürokratisch und unpraktisch. Eines sei besonders problematisch: "Die Schüler müssen die Bücher vor den Sommerferien wieder abgeben und bekommen die neuen Bücher zum Ende der Ferien." Wenn ein Lehrer mit dem Buch nicht fertig wird, gäbe es schon das erste Problem, sagt Kleber. Außerdem sieht er enorme Verwaltungskosten auf die Kommune zukommen. "In einigen Kommunen wird schon überlegt, jemanden einzustellen, der das ganze koordiniert. Denn die Schulen sind damit überfordert", erläutert der SPD-Politiker. Im kommenden Schuljahr werde sich zeigen, ob das neue Ausleihsystem wirklich praktikabel ist.

Auf einen BlickEltern, die Schulbücher für ihre Kinder ausleihen wollen, müssen sich bis zum 1. Mai bei der jeweiligen Grundschule anmelden. Formulare gibt es bei den Schulen und im Internet.

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