Stadt Saarbrücken will nur noch fair gehandelte Grabsteine

Saarbrücken. Grabsteine und Grabsteineinfassungen aus Kinderarbeit sind zukünftig auf Saarbrücker Friedhöfen nicht mehr zugelassen, das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Die Friedhofssatzung soll um eine entsprechende Passage ergänzt werden

Saarbrücken. Grabsteine und Grabsteineinfassungen aus Kinderarbeit sind zukünftig auf Saarbrücker Friedhöfen nicht mehr zugelassen, das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Die Friedhofssatzung soll um eine entsprechende Passage ergänzt werden. Die Stadtverwaltung habe bereits seit 2008 ihre Vergabegrundsätze geändert, sagt der zuständige Dezernent, Harald Schindel. Demnach dürfen "keine Produkte aus ausbeuterischer Kinderarbeit" mehr beschafft werden. "Wir wollen 2011 die deutsche 'Hauptstadt des fairen Handels' werden", kündigt Schindel an.Für den Leiter des Friedhofsbetriebs, Uwe Kunzler, stellt die Satzungsänderung "eine wichtige Weichenstellung dar, die aber nur zusammen mit Aufklärungsarbeit und Einsicht der Käufer zu einer nachhaltigen Verbesserung führen wird". Dem Stadtratsbeschluss ging eine Anhörung im Friedhofsausschuss voraus, bei dem die Fairtrade-Aktivisten über die Missstände informierten. Dort habe auch die Steinmetzinnung ihre grundsätzliche Zustimmung zu der Änderung signalisiert.

Die Aktion "Fairer Handel" beschäftigt sich mit der Produktion von Grabsteinen, da viele Konsumenten und Kommunen unbewusst Natursteine einkaufen, die von Kindern in Steinbrüchen geschlagen wurden. Mittlerweile stamme ein großer Teil der in Deutschland verkauften Grab- und Natursteine aus Indien.

Als erstes Bundesland hat das Saarland bereits 2009 den Friedhofsträgern die Möglichkeit eröffnet, Grabsteine und Grabeinfassungen ohne ausbeuterische Kinderarbeit auf Friedhöfen zu fordern. red

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