Stadt reagiert auf Beschwerden

Saarbrücken · Das Saarbrücker Ordnungsamt hat die Verkehrsführung fürs Neubaugebiet Franzenbrunnen geändert.

 Am Franzenbrunnen wird im ersten Bauabschnitt der neuen Siedlung bereits seit Herbst gebaut. Foto: Becker&Bredel

Am Franzenbrunnen wird im ersten Bauabschnitt der neuen Siedlung bereits seit Herbst gebaut. Foto: Becker&Bredel

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Eine Absperrung sorgte in den vergangenen Tagen für Ärger im oberen Alt-Saarbrücken. Die Bewohner der Tiroler Viertels seien "nun schon seit Jahren durch die Baumaßnahmen - zuerst der Kita, später des Neubaugebietes - terrorisiert und schikaniert" worden, schrieb etwa Peter Ruckert an das städtische Ordnungsamt. Dass nun die Straße an der neuen Kindertagesstätte gesperrt wurde, sehen er und andere als weitere Schikane. "Staus im Einmündungsbereich der Metzer Straße und damit zusätzlich zu den Baumaßnahmen einer erhöhte Lärm- und Abgasbelastung der Bewohner der Lothringer Straße" seien unter anderem die Folge.

Außerdem habe die Stadtverwaltung zwar die Medien, aber nicht die Bewohner am Rande des Neubaugebiets Franzenbrunnen informiert, was wann für wie lange und warum gesperrt wird.

"Uns liegen inzwischen mehrere Beschwerden zur Sperrung vor", bestätigt Stadtpressesprecher Thomas Blug auf SZ-Anfrage. Deshalb habe sich das Ordnungsamt mit der Vertretern der Polizei, der Feuerwehr, der städtischen Entwicklungsgesellschaft GIU und des Straßenamtes zusammengesetzt.

"Nach Abwägung der Vor- und Nachteile der Sperrung" habe man entschieden, die Sperrung aufzuheben. "Als Ersatz werden wir zunächst mit einem Lkw-Durchfahrtsverbots reagieren. Wir werden die Verkehrssituation beobachten", sagt Blug. Die Sperrung der Straße an der Kita sei "zum Schutz insbesondere der Kindergartenkinder" eingerichtet worden, erklärt er. Und weiter: "Grund für die Sperrung war die Gefährdung der Fußgänger vor Ort. Dort fehlen zum Teil noch Gehwege, und es gibt einen erhöhten Baustellenverkehr. Zudem halten sich viele Kfz-Fahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. In der Vergangenheit hat es wiederholt Beschwerden von Bürgern und Verkehrsbeobachtungen gegeben."

Die "angeblichen Gefährdungen von Fußgängern, besonders für Kinder durch zum Teil fehlende Gehwege sind absolut unglaubwürdig", hält Peter Ruckert dagegen. "Da dieser Zustand seit dem Bestehen des Tiroler Viertels" bestehe, stelle sich die Frage: "Sind die Fußgänger bisher durch die Luft geflogen?" Und: "Bei der angeführten Gefährdung von Kindern frage ich mich, wie der Nachwuchs des Tiroler Viertels die Situation in den letzten Jahrzehnten überlebt hat. Komischerweise hat das bisher niemanden interessiert."

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