Stadt plant neue Brücken

Die Luisenbrücke soll abgerissen und völlig neu gebaut werden. Die Wilhelm-Heinrich-Brücke soll kleiner werden. Zwei Fußgängerbrücken sollen dafür neu gebaut werden. Das sieht das Projekt "Stadtmitte am Fluss" vor.

Saarbrücken. Entwürfe, Ideen, Vorplanungen und bunte Bilder zur neuen "Stadtmitte am Fluss" gibt es inzwischen in großer Zahl. Ob die mit 380 Millionen Euro veranschlagte Vision je Wirklichkeit wird, ist aber unklar. Die Finanzierung durch Zuschüsse von EU und Bund ist nicht gesichert. Aus der Kommunalpolitik kommen derweil immer deutlichere Hinweise darauf, dass das Projekt nicht um jeden Preis umgesetzt werden darf. Im Klartext: Wenn der Anteil, den Stadt und Land zahlen müssen, zu hoch wird, ist das Projekt tot.Trotzdem plant die städtische Bauverwaltung weiter - zum Beispiel drei neue Brücken in der Innenstadt. Die Luisenbrücke soll neu gebaut werden, zwei Fußgängerbrücken das Alt-Saarbrücker und das St. Johanner Saarufer verbinden.

Entwürfe für die Brücken liegen vor, die Statik sei berechnet, und einen Zeitplan für den Bau gibt es auch, sagt Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer. Auch wenn die Frage des Geldes noch nicht geklärt ist, sei es wichtig, dass die beteiligten Behörden der Stadt und des Landes ihre Hausaufgaben schon mal machen, sagt sie. Denn nur so könne der Umbau der Innenstadt möglichst reibungslos vonstatten gehen.

Die Angst vor allem der Geschäftsleute, dass es in Teilen der Stadt wie einst beim Bau der Saarbahn drunter und drüber gehen könnte, sei daher unbegründet. Bei der Saarbahn sei im Prinzip kurz nach Erteilen der Baugenehmigung gebaggert worden. Bei "Stadtmitte am Fluss" sei der Planungsvorlauf länger und intensiver.

Zum Beispiel bei den Brücken. Etwa zehn Monate soll der Neubau der Luisenbrücke dauern.

In Bauphase eins soll 2011 die neue Brücke neben der alten errichtet werden. Der Verkehr auf der Stadtautobahn soll in jeder Richtung zweispurig weiterfahren können. Der Verkehr auf der alten Luisenbrücke soll nicht beeinträchtigt werden. Ein halbes Jahr soll diese Bauphase dauern.

Drei Monate soll es in Phase zwei dauern, die alte Brücke abzureißen und die neue an ihre Stelle zu "schieben". Die Brücke wird gesperrt, der Verkehr auf der Stadtautobahn soll aber nur kurze Zeit unterbrochen werden, heißt es in den Vorentwürfen. Das alles soll Ende 2011 erledigt sein.

2012 bleibt die Brücke erstmal gesperrt, weil es einen weiteren Monat dauert, eine Hilfsbrücke zur Eisenbahnstraße zu bauen. Diese Brücke soll verschwinden, wenn der Stadtautobahntunnel gebaut wird.

Weil die neue Luisenbrücke keinen Pfeiler mehr in der Saar stehen hat, verringere sich die Hochwassergefahr, erklärt Wandel-Hoefer. Das Wasser könne besser abfließen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt sei, dass die Flusskreuzfahrtschiffe, die bisher an der Congresshalle liegen, weiter in die Stadt fahren können.

Die Fußgängerbrücken sollen die Industrie- und Handelskammer und die Gerichte mit der Musikhochschule und dem Theater sowie die Berliner Promenade mit der Alt-Saarbrücker Saarseite verbinden.

Und dann ist da noch die Wilhelm-Heinrich-Brücke: Sie soll umgebaut und dabei schmaler werden, weil dort wegen des Tunnels nicht mehr soviel Verkehr fließen werde wie bisher, sagt die Baudezernentin.

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