Saarbrücken. Die Stadt sucht weiter einen neuen Pächter für den Ratskeller. Nachdem die Bayerische Gastronomie AG Ulm, die seit Januar 2006 das "König von Bayern"-Restaurant betrieben hat, im Oktober Konkurs anmeldete, gab es Gespräche über eine Nachfolgeregelung. Offenbar bisher ohne Erfolg.Der Insolvenzverwalter der Bayerischen Gastronomie AG, Konrad Menz, hatte zunächst angekündigt, selbst auf die Suche nach einem neuen Pächter zu gehen - einem Pächter, der das Wirtshauskonzept übernehmen wolle. Das Problem für die Insolvenz der "König von Bayern"-Wirtshausgruppe liege nämlich "nicht daran, dass in Saarbrücken keine Gäste kommen", sagte Menz. Der Ratskeller laufe "ganz gut". Das Problem liege in Ulm. Die Unternehmensgruppe habe einen kostenträchtigen Rechtsstreit "nicht verkraftet". Es gebe Bewerber für das Lokal, sagte Stadtpressesprecher Thomas Blug Ende Oktober. "Vor dem Hintergrund der neuen Situation steigen wir nun in die Gespräche mit ihnen ein, um eine schnellstmögliche Verpachtung der Räume zu erreichen", kündigte er an. Diese Gespräche haben bisher nicht zur Vermietung des Ratskellers geführt. "Um einen neuen Pächter zu finden wird der Gebäudemanagementbetrieb den Ratskeller in den kommenden Tagen öffentlich ausschreiben. Die Ausschreibung läuft bis Mitte Februar, die Gremien entscheiden voraussichtlich Mitte März über die Verpachtung", teilte die Stadtpressestelle gestern auf Anfrage mit.Der Saarbrücker Ratskeller hat eine wechselvolle Geschichte: Im Mai 1896 beschloss die Stadtverordneten-Versammlung von St. Johann, ein neues Rathaus zu bauen und im Neubau eine Kellerwirtschaft einzurichten. Baumeister Georg Hauberrisser entwarf unter anderem auch das gotische Kellergewölbe. Franz Gräfe war der erste Pächter. Dass der Ratskeller leersteht, ist nicht das erste Mal in seiner Geschichte. 1992 wurde der Ratskeller zum Beispiel für längere Zeit geschlossen und komplett saniert.