St. Wendeler Freibad-Debatte: Jede Menge Reaktionen

St. Wendel. Vor einer drohenden Schließung des alten St. Wendeler Freibades und damit einem Verlust für den Schulstandort und für Jugendliche warnt Friedbert Becker. Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag begründet dies unter anderem mit der maroden Technik. Darum geht er davon aus, dass seine Kollegen im Kreistag das Neubauprojekt unterstützen

St. Wendel. Vor einer drohenden Schließung des alten St. Wendeler Freibades und damit einem Verlust für den Schulstandort und für Jugendliche warnt Friedbert Becker. Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Kreistag begründet dies unter anderem mit der maroden Technik. Darum geht er davon aus, dass seine Kollegen im Kreistag das Neubauprojekt unterstützen. Gleichzeitig widerspricht er dem SPD-Fraktionschef Magnus Jung. Der behauptete in der gestrigen SZ, dass bei einem Landkreiszuschuss von einer Million Euro auf die einzelnen Gemeinden im St. Wendeler Land zwischen 50 000 und 150 000 Euro Kosten zukämen. Becker beziffert die Mehrbelastung für den Haushalt im Schnitt auf 7000 Euro pro Gemeinde und Jahr bei einer Laufzeit von 20 Jahren. "Die Argumente sprechen einfach eine deutliche Sprache."Unterdessen unterstreicht Landrat Udo Recktenwald (CDU) erneut seine "persönliche Unterstützung" für die Pläne. "In seiner Ausgleichsfunktion hat der Kreis bisher auch größere Projekte in anderen Gemeinden unterstützt." Dazu zähle das Schaumbergbad in Tholey.

Indes lehnen Freie Bürgerbewegung (FBB) und die gemeinsame Fraktion aus Grünen und FDP im Kreistag ab. FBB-Chef Mike Martin hält im Namen aller die Idee für einen "schlechten Treppenwitz". Zudem reagiert er verärgert darauf, dass er und seine Kollegen erst durch die Medien von dem Vorhaben erfahren hätten. Vielmehr sollten sich Kommunalpolitiker verantwortlich zeigen, die Schuldenbremse einzuhalten.

Ganz anders zeigt sich die gemeinsame FDP/Grüne-Fraktion im Stadtrat. "Wir begrüßen das Projekt", lässt Michael Würtz (FDP) wissen. Gründe seien der Schulstandort, moderne Heiztechnik zum Schutz der Umwelt und Lärmwände für Anrainer. Allerdings gelte die Zustimmung nur dann, "wenn die Finanzierung machbar ist".

Über Internet lobt die Junge Union (JU) im St. Wendeler Ortsverband die Idee. Deren Stadtratsmitglied Florian Hell: "Ich möchte diejenigen, die jetzt meckern, hören, wenn das Freibad in ein oder zwei Jahren hätte zugemacht werden müssen." Und der lokale JU-Chef Tobias Decker ergänzt: "Man stelle sich nur vor, das alte Bad würde ersatzlos geschlossen, was dann alles los wäre." hgn

Foto: SZ/frf

Foto: SZ/privat

Auf einen Blick

Hier die Umfrage:

Was halten Sie von einem geplanten neuen Freibad für die Kreisstadt St. Wendel?

(06 81) 5 02 60 10: Ich finde es gut, wenn die Stadt ein neues Freibad bekommt. Das bringt einen Attraktivitätsgewinn.

(06 81) 5 02 60 20: Ich bin gegen den Neubau. Ich bin der Meinung, das Geld könnte anderweitig sinnvoller eingesetzt werden.

(06 81) 5 02 60 30: Ist mir egal.

Bis heute Mittag, 12 Uhr, sind die Leitungen noch geschaltet (übliche Gebühren).

Auch im Internet steht ein Fragebogenformular bereit. hgn

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