St. Wendel setzt auf naturnahe Waldwirtschaft

St. Wendel. Bei der Waldbewirtschaftung im Bereich der Stadt St. Wendel werden nicht nur wirtschaftliche Zielsetzungen verfolgt, auch den Belangen des Naturschutzes und der Naherholung wird Rechnung getragen. Die Stadt betreibt schon seit Jahren eine naturnahe Waldwirtschaft

St. Wendel. Bei der Waldbewirtschaftung im Bereich der Stadt St. Wendel werden nicht nur wirtschaftliche Zielsetzungen verfolgt, auch den Belangen des Naturschutzes und der Naherholung wird Rechnung getragen. Die Stadt betreibt schon seit Jahren eine naturnahe Waldwirtschaft. So hat Bürgermeister Klaus Bouillon veranlasst, dass der städtische Wald inzwischen nach internationalen Maßstäben (FSC und PEFC) zertifiziert wurde, was bedeutet, dass er nach strengen ökologischen Kriterien bewirtschaftet werden muss und einer jährlichen Kontrolle unterliegt. Zu den Auflagen gehören zum einen die natürliche Verjüngung des Waldes durch Versamung, zum andern der Verzicht auf eine flächige Holzernte - also keine Kahlschläge mehr - und einen hohen Anteil von Laubbäumen im Bestand. Der geforderte hohe Laubholzanteil bedeutet die allmähliche Umwandlung von Nadelholzreinbeständen in standortgerechte Laubholzwälder (Mischbestände). Dieser Umstrukturierungsprozess ist im Bereich der Stadt St. Wendel im Vergleich mit anderen Gemeinden schon sehr weit fortgeschritten.Bei Biotopkartierungen wurden über 40 Baumarten regis-triert. In dieser Kartierung, die seit 2009 geführt wird, werden ökologische Kleinode des Waldes wie Feuchtbiotope, Waldränder, naturnahe Fließgewässer oder seltene naturnahe Waldgesellschaften erfasst. Sie dient zukünftig als Grundlage für die Bewirtschaftung des Waldes. Ziel ist es, die biologische Vielfalt insbesondere in sensiblen Waldbereichen zu erhalten und zu fördern und die Holznutzung im Sinne einer biologischen Nachhaltigkeit zu entwickeln. Diese Bewirtschaftungsform kommt auch den städtischen Zielen im Bereich Naherholung und Tourismus entgegen. Denn gerade die Vielfalt und der Abwechslungsreichtum sind entscheidend für den Erlebniswert und damit die Wohlfahrtswirkung des Waldes. Für die Bewirtschaftung des Stadtwaldes stehen im 2011er Haushalt rund 280 000 Euro zur Verfügung. red

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