St. Wendel feiert Tag der Behinderung

St Wendel · Berührende Premiere bei der St. Wendeler Wallfahrtswoche: Menschen mit Handicap gestalteten gemeinsam mit Pastor Klaus Leist am Tag der Behinderung den Wortgottesdienst in der Basilika.

 Wortgottesdienst mit behinderten Menschen der Lebenshilfe mit Pastor Klaus Leist Foto: B&K

Wortgottesdienst mit behinderten Menschen der Lebenshilfe mit Pastor Klaus Leist Foto: B&K

Foto: B&K

"Schön, dass du hier bist", mit diesen Worten begrüßt Pastor Klaus Leist rund 200 Menschen mit Behinderung von der St. Wendeler Lebenshilfe. Sie gestalten den Wortgottesdienst gemeinsam mit dem Kirchenmann. Messdiener oder einen Chor benötigt Leist am Tag der Behinderung nicht. Lebenshilfe-Geschäftsführer Hermann Scharf liest die Bitten an den heiligen Wendelin vor. "Wir sind gekommen, um zu danken und auch unsere Bitten, Sorgen und Nöte vorzutragen", so Scharf. Seit 50 Jahren, in denen es die Lebenshilfe in St. Wendel gebe, sei Wendelin ein treuer Begleiter und guter Hirte gewesen. Die Kindergartenkinder übergeben dem Pastor dazu passend gebastelte Schafe, die Leist rund um den Altar platziert. Monika Ganz hat den ehrenvollen Auftrag, die große Kerze vor der Tumba mit dem enthüllten Schrein des Stadtpatrons zu überbringen. Beäugt von den Rollstuhlfahrern im Altarraum wird die Lebenshilfe-Kerze angezündet, die nun eine Woche brennt. Von dem "Wendelin-Lied" begleitet, schreiten die Kindergartenkinder und die beiden Lebenshilfe-Chöre Harmonie und Sonnenschein nach vorne. Abwechselnd treten Menschen zum Verlesen der Fürbitten an das Mikrofon. "Schenke allen Bewohnern der Lebenshilfe Kraft auf allen Wegen", bittet Klaus-Dieter Dörschel. Ruven Seger bittet, dass die Tiere auf dem Wendelinushof artgerecht gehalten werden. "Danke dafür, dass ich in solcher einer Wohnstätte wohnen darf", fügt er an. Die Menschen mit Handicap, so Lebenshilfe-Geschäftsführer Scharf, fühlten sich in St. Wendel und im Landkreis sehr wohl. Zu dem heiligen Wendelin gerichtet, sagt er: "Wir sind angenommen, die Menschen verstehen uns und vor allem, sie mögen uns." Wie bei einer Prozession pilgern abschließend Groß und Klein um den Schrein des Stadtheiligen. "Bitte berührt die Tumba, um den Wendelin zu spüren", sagt Leist zu ihnen. Als er den Segen erteilt habe, habe er Freude in den Augen jedes Einzelnen gesehen. "Ich war sehr berührt. Auf den Tag habe ich mich schon Tage und Wochen vorher gefreut", sagt der Pastor nach dem Wortgottesdienst. Mit dem erstmals zelebriertem Tag der Behinderung hat die Wallfahrtswoche einen Akzent setzen können. "Mir ist wichtig, dass die St. Wendeler Lebenshilfe einen bleibenden Ort innerhalb der Wallfahrtswoche haben soll", so Leist. < Bericht

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Auf einen BlickHeute ist der Tag der Generationen der Wendelinus-Wallfahrt. Dieser beginnt um 8.30 Uhr mit dem Morgenlob der drei Stadtgymnasien in der Basilika. Um 11.30 Uhr folgt ein Wortgottesdienst mit den Vorschulkindern der Kindertagesstätten der Pfarreiengemeinschaft St. Wendel. Um 15 Uhr ist das Pilgeramt mit Krankensalbung, mitgestaltet vom Kirchenchor Remmesweiler-Niederlinxweiler. Um 19 Uhr hält der Sozialpolitiker Heiner Geißler (CDU) den Festvortrag. Sein Thema: Was würde Jesus heute sagen? vf

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