St. Ingberter soll rund 20 Millionen Euro ergaunert haben

Saarbrücken. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts befasst sich seit gestern mit einem Millionenbetrug. Ein Kaufmann (54) mit Doktortitel aus St. Ingbert soll bei diversen Banken Kredite in der Größenordnung von 20 Millionen Euro erschwindelt haben. Der Oberstaatsanwalt trug in zwei verschiedenen Anklageschriften 23 Fälle vor

 Der Angeklagte (rechts) und sein Verteidiger vor Gericht. Foto: jht

Der Angeklagte (rechts) und sein Verteidiger vor Gericht. Foto: jht

Saarbrücken. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts befasst sich seit gestern mit einem Millionenbetrug. Ein Kaufmann (54) mit Doktortitel aus St. Ingbert soll bei diversen Banken Kredite in der Größenordnung von 20 Millionen Euro erschwindelt haben. Der Oberstaatsanwalt trug in zwei verschiedenen Anklageschriften 23 Fälle vor. Der Angeklagte äußerte sich zunächst nicht und ließ über seinen Verteidiger bei den Richtern eruieren, mit welcher Strafvergünstigung er bei einem Geständnis rechnen kann.Die angeklagten Betrugsfälle sollen nach einem einheitlichen Schema abgelaufen sein. Der Angeklagte führte als Vorstand einer Beteiligungs-AG mehrere zum Teil alteingesessene Betriebe aus der saarländischen Büromaschinen- und EDV-Branche. Um an das Geld der Banken zu kommen, gab er vor, Computer und Informationstechnologie an Kunden geliefert zu haben. Seine Abnehmer galten als solvent, es waren öffentlich-rechtliche Körperschaften und Anstalten darunter, aber auch bekannte Großunternehmen. Die Finanzierung sollte über Leasing erfolgen, seine Unternehmen wollen die Geräte von Vorlieferanten erworben haben. Aber es gab keine Geräte, keine Leasingverträge und keine Vorlieferanten. Alles war gefälscht. Um den Schein zu wahren, bediente er die Kredite zum Teil, aber immerhin soll ein Schaden von zwölf Millionen Euro bleiben. Aufgeflogen war der Angeklagte, als eine Frankfurter Bank auf einem gefälschten Kontoauszug einen Additionsfehler von 1,01 Euro entdeckte. Der Angeklagte sitzt in U-Haft. jht

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