St. Ingberter Schüler und Lehrer sehen keinen G8-Bonus in Prüfungen

St. Ingbert/Blieskastel. Das schriftliche Abitur ist geschrieben. Für die Schüler beginnt erstmal Partyzeit, dann wieder Vorbereitung. In knapp sechs Wochen ist Mündliches. Für die Lehrer steht jetzt doppelte Korrekturarbeit an. Viele Spekulationen rankten sich in den vergangenen Monaten um die außerordentliche Reifeprüfung

St. Ingbert/Blieskastel. Das schriftliche Abitur ist geschrieben. Für die Schüler beginnt erstmal Partyzeit, dann wieder Vorbereitung. In knapp sechs Wochen ist Mündliches. Für die Lehrer steht jetzt doppelte Korrekturarbeit an. Viele Spekulationen rankten sich in den vergangenen Monaten um die außerordentliche Reifeprüfung. Nachdem die Landesregierung das umstrittene Abi nach acht Jahren durchgedrückt habe, dürfe nun aber auch keiner der Schüler durchfallen, hieß es in Schulkreisen. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass die Vorgehensweise in Frage gestellt werden könnte. War das Abitur mithin leichter? Ina Härtner, G8-Schülerin am Albertus-Magnus-Gymnasium winkt ab. Sie sah keinen G8-Bonus: "Die Fragen in Geschichte und Biologie wurden sehr allgemein gestellt. Wir wussten nicht immer, was die Prüfer eigentlich wissen wollten."Aktuelle Bezüge in PrüfungenJonas Straßberger vom Leibniz-Gymnasium war von der Erdkundeprüfung überrascht: "Analysiert werden sollte Saudi Arabien, ein Land, dass sowohl geographisch, als auch klimatisch und wirtschaftlich wenig hergibt." Zufrieden war Nicola Zöller, ebenfalls Leibniz-Gymnasium. Seine Leistungskurs-Fächer Politik und Sport hatten mit Entwicklungshilfe und gesunder Lebensweise aktuelle Bezüge. Im Fach Deutsch kam der Sachtext den Schülern entgegen, handelte er doch von dem aktuellen Thema "Datenschutz im Internet". "Die literarische Erörterung der Buddenbrooks war schwierig, die anderen Themen verhältnismäßig einfach", meinte ein Deutschlehrer. Arno Neufang, Lehrer für Mathematik und Physik, ist sich sicher: "Die Schüler waren recht zufrieden mit den Mathematikaufgaben, es gab keine besonderen Schwierigkeiten zu bewältigen. Das Ergebnis sieht positiv aus. Die Anforderungen entsprachen dem Lehrplan." Gleiches gilt für das Fach Physik. Neufang: "Manche Aufgaben waren unter einem anderen Aspekt als im Unterricht behandelt zu lösen. Für flexibel Denkende aber nicht zu schwierig." Sollte eine Prüfung trotzdem total daneben gegangen sein, bleibt die Möglichkeit einer freiwilligen oder auch verpflichtenden mündlichen Prüfung. Interessant ist die Frage nach dem Schwierigkeitsgrad auch hinsichtlich der Oberstufenreform. Im kommenden Schuljahr stehen dort die ersten Abiprüfungen an. Für die Schulen bedeutet es einiges an Organisationsaufwand, wenn Schüler des alten Systems wiederholen müssen. Dazu Lutz Brede, Schulleiter des Von-der-Leyen-Gymnasiums in Blieskastel: "Wir können den Schülern alle Fächerkombinationen bieten, indem wir im Fall der Fälle die Stundenzahl einzelner Kurse erhöhen. Das geht nicht überall so einfach. Kommt in einer Schule etwa ein Grundkurs, den der Schüler zwei Jahre lang belegte, im nächsten Jahrgang nicht zustande, muss dieser womöglich weit fahren, um die für ihn richtige Schule zu finden."

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