Nach der HTW-Studie, die weder die St. Ingberter noch ein anderes saarländisches Stadtwerk im Visier hatte, geben Gasversorger nur rund die Hälfte der möglichen Preissenkungen an die Verbraucher weiter. Eine familienfreundliche Stadt müsse ihrem Anspruch gerecht werden und - soweit es ihrem Einfluss unterliegt - saarlandweit zu den günstigsten Anbietern für Vier-Personen-Familien gehören. Gerade bei der derzeitigen Wirtschaftslage seien nicht nur Familien dringend auf eine faire sachgebotene Preisgestaltung angewiesen.

Die St. Ingberter Stadtwerke haben in der Vergangenheit stets betont, als kommunales Unternehmen ihren rund 10 500 Gaskunden den bestmöglichen Preis zu machen und Anpassungen der Vorlieferanten weiterzugeben. Zum 1. Januar und 1. April hatte sich der Gasbezug verbilligt und wieder den Stand von Anfang 2008 erreicht. Stadtwerke-Chef Hubert Wagner will das aktuelle Gutachten für eine sinnvolle Bewertung zunächst sorgfältig lesen. Eines nimmt er aber schon mal vorweg: Das Gutachten spreche von einer denkbaren Senkung um 24 Prozent im Vergleich zweites Quartal 2009 zu viertem Quartal 2008. Wagner: "Wir haben in dem Zeitraum den Gaspreis um 22 Prozent reduziert."

Insgesamt halte man sich an die Referenzwerte des Ölmarktes. Die Kopplung von Gas- und Ölpreis basiert auf folgender Systematik: Mit einem Monat Versatz wird ein Mittelwert aus dem Preis der vorangegangenen sechs Monate gebildet. Das verhindere extreme Ausschläge, sagt Stadtwerke-Chef Wagner.mbe

St. Ingbert/Bliestal. Die Diskussion um die Energiepreise wird seit Jahren heftig geführt. Verbraucherschützer beklagen monopolartige Strukturen bei den Energielieferanten, die verweisen auf Rohstoff-Beschaffungskosten. Unsere Region wird von den Stadtwerken St. Ingbert und den Stadtwerken Bliestal versorgt. Glauben Sie, dass beide faire Energiepreise machen? Stimmen Sie ab unter: