Sprachförderung soll schon in Kitas starten

Saarbrücken. "In den Kindertagesstätten fehlt eine flächendeckende Sprachförderung", sagt Mohamed Maiga, der Sprecher des Integrationsbeirats der Landeshauptstadt Saarbrücken

Saarbrücken. "In den Kindertagesstätten fehlt eine flächendeckende Sprachförderung", sagt Mohamed Maiga, der Sprecher des Integrationsbeirats der Landeshauptstadt Saarbrücken. Als politische Interessenvertretung der Zuwanderer setzt sich der Beirat dafür ein, dass Kinder mit sprachlichen Defiziten bereits im Kindergarten Sprachförderung erhalten, um beim Übergang auf die Grundschule nicht mit Sprachproblemen kämpfen zu müssen."Diese Förderung soll nicht nur Kindern aus Zuwandererfamilien, sondern auch deutschen Kindern mit sprachlichen Defiziten zugute kommen", sagt Maiga. Ziel des Integrationsbeirates sei es, entsprechende Angebote an allen Saarbrücker Kitas zu schaffen. Die Finanzierung sollten sich Land, Regionalverband und Stadt teilen. "Die Stadt allein kann diese Aufgabe nicht stemmen", sagt Mohamed Maiga.

In Vorbereitung sei außerdem ein Projekt, in dem der Integrationsbeirat an weiterführenden Schulen interkulturelle Schulmediatoren ausbilden lassen will. "Starten möchten wir mit einem Modellprojekt an zunächst zwei Erweiterten Realschulen in Saarbrücken", berichtet Maiga. Absolventinnen des Studiengangs "Interkulturelle Kommunikation" sollen Schüler zu interkulturellen Schulmediatoren ausbilden und ihnen beibringen, was sie gegen Vorurteile, Missverständnisse und Streitigkeiten an ihrer Schule tun können. "Wir werden mit den Schulen Kontakt aufnehmen, um sie für dieses Projekt zu gewinnen", sagt Mohamed Maiga.

Er sei optimistisch, dass das Projekt über Geld des Jugendamtes für "außerschulische Maßnahmen" vom Land finanziert werde.

Das dritte Schwerpunktthema des Integrationsbeirates in den kommenden Monaten ist die Beteiligung von Migranten an Politik und Verwaltung. "Bereits der frühere Ausländerbeirat hatte sich dafür eingesetzt, dass mehr Zuwanderer in der Stadtverwaltung arbeiten", erklärt Mohamed Maiga.

So erhielten jedes Jahr zwei junge Menschen aus Einwandererfamilien einen Ausbildungsplatz bei der Stadt. "Das ist ein guter Anfang, reicht aber bei weitem nicht", meint Maiga. Eine Quotenregelung hält er aber nicht für sinnvoll.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort