"Sprachförderung ist das Tor zur Chancengleichheit"

Malstatt. "Ich rede nicht so gerne vom grünen Tisch aus über die Dinge - ich schaue sie mir lieber vor Ort an." Anette Hübinger sitzt für die CDU-Fraktion im Bundestag und hat sich kurzerhand selbst in die Caritas Kindertagesstätte Rastpfuhl eingeladen, um sich über die Umsetzung der "Offensive Frühe Chancen - Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration" zu informieren

 Susanne Krämer (l.) erläutert Anette Hübinger die Arbeit der Caritas Kita. Foto: R. Iffland

Susanne Krämer (l.) erläutert Anette Hübinger die Arbeit der Caritas Kita. Foto: R. Iffland

Malstatt. "Ich rede nicht so gerne vom grünen Tisch aus über die Dinge - ich schaue sie mir lieber vor Ort an." Anette Hübinger sitzt für die CDU-Fraktion im Bundestag und hat sich kurzerhand selbst in die Caritas Kindertagesstätte Rastpfuhl eingeladen, um sich über die Umsetzung der "Offensive Frühe Chancen - Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration" zu informieren. Das liegt nahe, sitzt doch die 56-Jährige in den Ausschüssen für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung sowie Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Bis zum Jahr 2014 stellt der Bund rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, um bis zu 4000 Einrichtungen zu "Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration" für die Zielgruppe der Unterdreijährigen auszubauen. Jede beteiligte Einrichtung bekommt aus Bundesmitteln ein Budget für zusätzlich einzustellendes Fachpersonal. Die drei cts-Kitas gehören seit Juli 2011 dazu, und die eigens eingestellte Fachkraft Susanne Krämer ist mit ihrem Bachelor-Abschluss Sprachförderung und Bewegungserziehung die ideale Besetzung für diese Stelle, wie die Direktorin des Geschäftsbereichs Alten- und Jugendhilfe der cts, Dagmar Scherer, im Gespräch mit Anette Hübinger betont. Ihren Arbeitsalltag mit den Kindern plant die junge Pädagogin in zwei Teilen: Einer umfasst die konkrete Arbeit in allen pädagogischen Situationen mit Impulsen, Projekten und spielerischen Tests. Der zweite Teil beinhaltet die Auswertung von Videosequenzen und Testdaten zu Aussprache, Wortschatz und Sprachverständnis der Kinder. Die sprachliche Entwicklung der Kinder wird dokumentuiert, und die Erzieherinnen stimmen die weitere Förderung der Kinder darauf ab. Ziel ist es, für alle Kinder die passenden Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten aufzuzeigen, auch wenn sich das Bundesprogramm in erster Linie an Kinder aus Familien mit Migrations- oder mit einem sozial schwierigen Hintergrund richtet. "Wir betreuen hier 184 Kinder zwischen zwei Monaten und zwölf Jahren", ergänzt Kitaleiterin Agnes Johann. "Die große Herausforderung, aber auch Chance, liegt darin, dass hier Kinder sehr unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Kompetenzen aufeinandertreffen."Anette Hübinger zeigte sich beeindruckt von der Arbeit, der Caritas Kita Rastpfuhl in diesem Bundesmodellprojekt. Mit den Verantwortlichen der cts war sie sich einig: "Sprachförderung ist der Schlüssel zu Integration und Bildungserfolg, das Tor zur Chancengleichheit." red

kita-rastpfuhl.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort