Speyerer Katholikenrat fordert Neuregelung für Wiederverheiratete
Speyer. Der Katholikenrat im Bistum Speyer, zu dem auch die Katholiken im Saarpfalz-Kreis gehören, hat einen "barmherzigen Umgang" mit wiederverheirateten Geschiedenen in der katholischen Kirche angemahnt
Speyer. Der Katholikenrat im Bistum Speyer, zu dem auch die Katholiken im Saarpfalz-Kreis gehören, hat einen "barmherzigen Umgang" mit wiederverheirateten Geschiedenen in der katholischen Kirche angemahnt. Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann und alle Bischöfe sollten sich für eine Neuregelung des katholischen Kirchenrechts einsetzen, teilte das höchste Laiengremium des Bistums in Speyer mit. Die Ausgrenzung von wiederverheirateten Geschiedenen in der Kirche sei nicht hinnehmbar. Die Situation wiederverheirateter Geschiedener in den Gemeinden erfülle den Katholikenrat im Bistum Speyer mit großer Sorge, schreiben die Vertreter aus Pfarreien und kirchlichen Verbänden in ihrer Erklärung. Frauen und Männer, die nach einer Ehescheidung eine zweite Ehe eingingen, seien nach katholischem Kirchenrecht vom Sakramentenempfang ausgeschlossen. Auch müssten sie mit dem Vorwurf leben, "hartnäckig in einer offenkundigen schweren Sünde zu verharren".Dies gelte auch dann, wenn sie nach besten Kräften versuchten, ihre neue Beziehung in Verantwortung vor Gott zu leben, heißt es. Gerade gläubige Kirchenmitglieder litten unter der Ausgrenzung. Viele kehrten der Kirche den Rücken. Andere verheimlichten ihre neue Beziehung oder führten eine "Ehe ohne Trauschein", um nicht mit der Kirche in Konflikt zu geraten. Die rigide Anwendung des Kirchenrechts grenze nicht nur Menschen aus, sondern führe zu Unehrlichkeit und Doppelmoral. epd