St. Wendel. Einen Stopp bei Krippenausbau und Kindergarten-Renovierung will die SPD im Landkreis St. Wendel nicht dulden. Ihr Chef Magnus Jung (Foto: B & K/SZ) spricht deshalb von "Wortbruch" seitens der Saar-Regierung. Hintergrund: Ende Oktober verhängte das Bildungsministerium in Saarbrücken einen Antragsstopp für Zuschüsse zur Sanierung saarländischer Kindertagesstätten (Kitas). Das Geld soll bis 2013 ausschließlich für neue Krippenplätze fließen. Darum beantragen die Sozialdemokraten, dass sich der Kreistag am Montag in einem Dringlichkeitspunkt damit befasst. Jung: "Wir verlangen, dass das Land den Antragsstopp aufhebt und die nötigen Mittel bereitstellt." Die Schaffung von Krippenplätzen gehe schließlich in der Praxis mit der Umgestaltung von Kindergärten einher. Das bedeute auch Sanierung. All diese Ausbaupläne seien gemeinsam von Land, Kreis und Trägern entwickelt worden. Jung: "Wenn das Land sich jetzt nicht an die Abmachung hält, ist das eine Bankrotterklärung: familienpolitisch eine Sackgasse und ein Riesenschaden für die zukünftige Zusammenarbeit." Kurzfristig drohe der Stopp etlicher Bauvorhaben. Gemeinden, die im Vertrauen damit begannen, könnten nicht sicher mit Geld rechnen. So könnten beim Otzenhauser Kindergarten 700 000 Euro fehlen oder verspätet fließen. Als großen Verlierer sieht Jung die Gemeinde Nonnweiler, "wo Bürgermeister und CDU seit Jahren den Ausbau von Krippenplätzen verzögern. Die Leidtragenden sind die Familien und die betroffenen Dörfer wie Braunshausen und Kastel, die um den Erhalt ihrer Einrichtungen fürchten müssen." hgnÜbrigens: Für den Ausbau der Krippenplätze in Furschweiler habe die Gemeinde "fristgerecht einen Antrag gestellt". Darauf wies gestern Namborns Bürgermeister Theo Staub (SPD) ausdrücklich hin. In einem Bericht zu möglichen Finanzierungsschwierigkeiten der Kita-Sanierungen im St. Wendeler Land war genau vom Gegenteil die Rede gewesen. "Die Leidtragenden sind die Familien."SPD-Kreischef Magnus Jung