Späte Tore lassen Borussen jubeln

Neunkirchen · Mit Toren in der 90. Minute und in der Nachspielzeit hat Oberligist Borussia Neunkirchen am Samstag gegen den TuS Mechtersheim aus einem 2:3 ein 4:3 gemacht. Mit Jens Kirchen verwandelte der beste Borusse das Ellenfeld in ein Tollhaus.

 Nach dem 4:3 in der Nachspielzeit war die Freude bei den Spielern von Borussia Neunkirchen groß. In der 89. Minute hatten sie gegen Mechtersheim noch mit 2:3 zurückgelegen. Foto: thomas Burgardt

Nach dem 4:3 in der Nachspielzeit war die Freude bei den Spielern von Borussia Neunkirchen groß. In der 89. Minute hatten sie gegen Mechtersheim noch mit 2:3 zurückgelegen. Foto: thomas Burgardt

Foto: thomas Burgardt

Es läuft die 90. Minute des Fußball-Oberligaspiels zwischen Borussia Neunkirchen und dem TuS Mechtersheim am vergangenen Samstag. Vor 300 Zuschauern liegt die Borussia im eigenen Stadion mit 2:3 zurück - und das nach einer fulminanten Aufholjagd und nach einem 0:2-Pausenrückstand. Mersad Mehmedovic, der mit einem verwandelten Elfmeter schon das 2:2 erzielt hatte, setzt zum Fernschuss an und trifft: 3:3.

Der Schiedsrichter zeigt an: Es gibt zwei Minuten Nachspielzeit, Neunkirchens Innenverteidiger bittet höflich, aber erfolglos: "Bitte vier, Schiri, bitte." Zwei reichen: Jens Kirchen, der beste Neunkircher an diesem Tag, setzt sich in der letzten Offensivaktion des Spiels im Strafraum durch, trifft zum 4:3 und verwandelt das Ellenfeldstadion in ein Tollhaus. "Ich war in dem Moment einfach nur erlöst. Ich hatte vorher schon ein paar Chancen vergeben und habe zu den Jungs immer gesagt: ‚Ich mache die wichtigen Tore'. Und das hat heute endlich mal geklappt", jubilierte Kirchen direkt nach dem Abpfiff und kurz vor der Schnappatmung.

Warum seine Mannschaft den tollen Offensivfußball der zweiten Halbzeit nicht immer zeigt, weiß er auch nicht: "Wir haben irgendwie eine ganz komische Mentalität, wenn wir führen. Es zieht sich bei uns wie ein Roter Faden durch die Saison. Wir haben immer eine schlechte und eine gute Halbzeit." Zu letzterer trug auch Alpcan Ömeroglu bei, der in der Pause eingewechselt wurde und über rechts ordentlich Dampf machte. "Drei Mal besser als im Training", lobte Trainer Dieter Ferner.

"Heute hat man gesehen, dass wir eine echte Mannschaft sind", hechelte Athanasios Noutsos adrenalingeladen. Zwei Chancen (16. und 32. Minute) reichten den Gästen, um mit einer 2:0-Führung in die Halbzeit zu gehen. Die leicht umformierte Viererkette mit Benjamin Ludwig in der Innenverteidigung und Mersad Mehmedovic für den verletzten Kapitän Benny Früh als Linksverteidiger sah nicht gut aus, als Florian Hornig beide Male eiskalt verwandelte.

Sechs Minuten nach der Pause setzte Jens Kirchen mit einem Distanzschuss dann eine erste Duftmarke. Nur eine Minute scheiterte Abdul Kizmaz an Gäste-Schlussmann Konstantin Stengel. Die darauf folgende Ecke landete wieder bei Kizmaz, der Stengel mit einem satten Schuss ins linke obere Eck keine Chance ließ: 1:2 (55.).

Vier Minuten später wurde Kirchen - wieder nach einem tollen Pass von Nazif Hajdarovic - im Strafraum gefoult. Den Elfmeter verwandelte Mehmedovic zum 2:2. In der 72. Minute verstummte die Aufbruchsstimmung im Stadion schlagartig. Hornig hatte kurz zuvor auch die aus dem Nichts entstandene dritte und letzte Torchance seiner Mannschaft genutzt: 2:3. Der Rest ist bekannt.

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