Sonnenenergie für die Regenbogenkinder

Oberkirchen · Die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kindertagesstätte „Regenbogen“ in Oberkirchen ist in Betrieb genommen worden. Über 90 Prozent des gesamten Stromverbrauchs bezieht nun der Kindergarten von der eigenen Solaranlage.

 Dankeschön an die Sonne: Die 85 Regenbogenkinder aus Oberkirchen lassen bei der offiziellen Inbetriebnahme der Solaranlage auf dem Dach der Kita Luftballons in den Himmel steigen. Foto: Faber

Dankeschön an die Sonne: Die 85 Regenbogenkinder aus Oberkirchen lassen bei der offiziellen Inbetriebnahme der Solaranlage auf dem Dach der Kita Luftballons in den Himmel steigen. Foto: Faber

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Als symbolisches Dankeschön an die Sonne lassen die 80 Oberkircher Kindergartenkinder hellblaue und gelbe Luftballons in den Himmel steigen. Anlass ist die Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage. "Es ist eine der ersten Solaranlagen, die über 90 Prozent des eigenen Stromverbrauchs vom eigenen Dach bezieht", erklärt Thomas Erschens, Geschäftsführer des Unternehmens Erco-Solar. Die restlichen knapp zehn Prozent würden aus dem Stromnetz abgezapft. In einer Blitzaktion, so Erschens, sei die Anlage installiert worden. "Wirtschaftlich ist das eine gute Sache, die auch die Umwelt schont", sagt Pfarrer Hanno Schmitt. Die katholische Pfarreiengemeinschaft Freisen-Oberkirchen, ist der Träger der Kindertagesstätte. "Wir müssen Sorge tragen, dass die Kinder menschenwürdig in einer gesunden Umwelt leben", sagt Schmitt.

Den Zeitplan von der Errichtung bis zur Inbetriebnahme bezeichnet der Freisener Bürgermeister Karl Josef Scheer (SPD) als einzigartige Geschichte: "Es ging Schlag auf Schlag". Was die möglichen gemeindeeigenen Dachflächen angehe, so sei man nun fast zu 100 Prozent bestückt. "Dabei muss man auch sehen, dass die Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz, nicht mehr das ist, was sie einmal war", so der Verwaltungschef. Die Gemeinde Freisen sei Vorreiter in Sachen regenerativer Energien. Hier sei das erste Windrad im Saarland aufgebaut und hier seien erstmals auch die Einwohner beteiligt worden - mit der Bürger-Energie-Genossenschaft(BEG).

"In Oberkirchen nehmen wir die 13. Solaranlage in Betrieb, an der wir beteiligt sind", bilanziert BEG-Sprecher Wolfgang Klein. Rund 800 000 Euro, davon 40 Prozent durch die Mitglieder, habe die BEG bislang in Errichtung plus Unterhaltung von Anlagen investiert, so Klein. Die Energiegewinnung von 300 000 Kilowattstunden entspricht dem Stromverbrauch für 90 Familien. "Der Kindergarten ist mit einer Anlage für den Eigenverbrauch ausgestattet", erklärt Klein. Neben der Solaranlage auf dem Dach erhielt der Kindergarten eine EDV-Anlage mit einem Visualisierungssystem zur Veranschaulichung der Sonnenerträge. Die Errichtung der Solaranlagen auf den Dächern der Kinderkrippe Freisen, dem Kindergarten Schwarzerden und auf dem Bauhof in Freisen sollen demnächst fertiggestellt werden.

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Auf einen BlickDie Investitionskosten für die Photovoltaikanlage betragen 50 000 Euro. Generatorleistung; 29 Kilowatt-Peak, Module: 116 monokristalline Module mit je 250 Watt-Peak, geplanter Jahresertrag: zwischen 27 000 und 29 000 Kilowattstunden/Jahr, was einem Stromverbrauch von etwa sieben bis zehn Haushalten entspricht. frf

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