Sonne liefert saubere Energie

Merzig. "Energie ist alles" lautete ein Projekt der Klasse 7D der Erweiterten Realschule Merzig. Dabei beschäftigten sich die Jungen und Mädchen sowohl mit fossilen als auch mit alternativen und erneuerbaren Energien. Nach einem Besuch des Kohlekraftwerkes Ensdorf besuchten die Merziger Schüler nun auch das Solarkraftwerk auf der ehemaligen Mülldeponie Fitten

Merzig. "Energie ist alles" lautete ein Projekt der Klasse 7D der Erweiterten Realschule Merzig. Dabei beschäftigten sich die Jungen und Mädchen sowohl mit fossilen als auch mit alternativen und erneuerbaren Energien. Nach einem Besuch des Kohlekraftwerkes Ensdorf besuchten die Merziger Schüler nun auch das Solarkraftwerk auf der ehemaligen Mülldeponie Fitten. Energetische SpitzenwerteVon Josef Böttcher vom Betreiber Natenco (Natural Energy Corporation Saar-LorLux) erfuhren sie vor Ort, dass hier still und leise eine der größten Anlagen ihrer Art im Saarland entstanden ist. Auf einer Fläche von 6,5 Hektar werden mindestens drei Millionen Kilowatt Peak (kWp) elektrische Energie gewonnen. Dies entspricht immerhin dem Jahresverbrauch von 800 Vier-Personen-Haushalten. Aufgrund des besonderen Mikroklimas in einer Höhe von 400 Meter sind sich die Verantwortlichen von Natenco sicher, dass diese laut Gutachten errechneten Werte noch übertroffen werden können. Natenco-Projektleiter Jörg Böttcher konnte zudem mit weiteren interessanten Daten aufwarten: Auch Windanlagen tragen ihren Teil zu einer sauberen Umweltbilanz bei, denn innerhalb von 20 Jahren gewinnen sie nach seinen Angaben rund 100 Mal so viel Energie, wie für ihre Herstellung, Nutzung und Entsorgung verbraucht wird. Konventionelle Kraftwerke erreichen laut Böttcher dagegen nur einen Faktor von 0,3 bis 0,4, da während des Betriebs ständig Energie in Form von Rohstoffen zugeführt werden müsse. Die von Natenco in Betrieb genommen mehr als 350 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 500 Megawatt sparen im Vergleich zu einem Braunkohlekraftwerk jährlich rund 1,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid, 839000 Kilo Schwefeldioxid, 933000 Kilo Stickoxide und 45000 Kilo Staub ein. Im Vergleich zu einem Atomkraftwerk vermeiden die Windkraftanlagen nach Böttchers Angaben rund 5600 Kilo Atommüll. Wie die Schüler weiter erfuhren, sollen entlang der "Straße der regenerativen Energie" weitere Zukunftsprojekte realisiert werden. Zu erwähnen sind dabei die Photovoltaik bei Fitten, ferner in diesem Bereich eine neue Biogasanlage, Windräder bei Waldwisse und Launstroff sowie das bereits bestehende Wasserkraftwerk bei Schengen.Praxisbezogenes Arbeiten Nach dem Besuch der Klasse 7D will Ende Mai eine weitere Reformklasse der Erweiterten Realschule Merzig das Solarkraftwerk auf der ehemaligen Mülldeponie besuchen. Derartige Reformklassen - ein Modellprojekt - existieren im Saarland lediglich an sechs Schulen und zeichnen sich insbesondere durch projektorientiertes und praxisbezogenes Arbeiten aus. Vor wenigen Tagen besuchte ferner der Bauernverein Kleinblittersdorf mit rund 45 Personen das Solarprojekt von Natenco auf den Gauhöhen über Merzig. Wie Jörg Böttcher versicherte, sind interessierte Besuchergruppen stets willkommen. Anmeldung unter Telefon (06861) 839640.

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