Sonderschicht für die Busfahrer

Völklingen. Martin und Michael Schöpp bilden ein eingespieltes Team. Die beiden Busfahrer der Völklinger Verkehrsbetriebe (VVB) sind nicht nur eineiige Zwillinge, sondern auch Männer der Praxis. Das zeigte sich am Silvester-Samstag, als sie, wie viele ihrer Kollegen, unterwegs waren, um die Haltestellen mit den ab 2012 gültigen Fahrplänen auszurüsten

Völklingen. Martin und Michael Schöpp bilden ein eingespieltes Team. Die beiden Busfahrer der Völklinger Verkehrsbetriebe (VVB) sind nicht nur eineiige Zwillinge, sondern auch Männer der Praxis. Das zeigte sich am Silvester-Samstag, als sie, wie viele ihrer Kollegen, unterwegs waren, um die Haltestellen mit den ab 2012 gültigen Fahrplänen auszurüsten. "Das da brauchen wir nicht", sagt Martin Schöpp und legt die zur Verfügung gestellten T-Griff-Schraubendreher zur Seite. "Damit geht es besser", meint er augenzwinkernd und steckt den Bit-Aufsatz, der genau auf die Verschlussschrauben der Fahrplanschilder passt, auf den mitgebrachten Akkuschrauber. Sekunden später dreht der mit einem Surren die Schraube heraus, Bruder Michael tauscht den alten gegen den neuen Fahrplan aus. Festschrauben, fertig. Im Sondereinsatz kommen die beiden richtig schnell voran. So wie gerade am Heidstocker Friedhof haben sie schon an Haltestellen in Luisenthal, Altenkessel und anderswo gewirbelt. Später steht noch die neue Strecke in Richtung Riegelsberg an, danach sind die fixen Brüder mit diesem Teil der Arbeit fertig.600 Haltestellen hatten die Völklinger Busfahrer mit neuen Fahrplänen auszurüsten, bis zu 150 waren das am Silvesternachmittag für jedes Team. Gute Vorarbeit spart dabei zusätzlich Zeit. "Die Fahrpläne wurden schon vorsortiert", informiert Teamleiter Verkehr Uwe Becker. "So gleichen wir, sobald wir an der Haltestelle sind, nur noch kurz ab, dann kann es losgehen", berichtet Michael Schöpp. Nur manchmal dauert es länger: wenn der Trupp beschädigte Schilder findet. Mal sind Schrauben durch die Witterung verrostet oder einfach verschlissen, mal haben Vandalen zugeschlagen. Gut zehn Prozent der Schilder sind nicht mehr zu gebrauchen. Dann drehen die praktisch veranlagten Brüder halt statt einer Schraube an der Vorderseite vier Schrauben auf der Rückseite aus und ersetzen das beschädigte Teil durch ein neues.

Im Betriebshof, wo die beiden im Sozialraum der Busfahrer ihre Musikanlage bereits für die abendliche Silvesterparty der städtischen Bus-Chauffeure und deren Partner aufgebaut haben, geht es auch rege zu. Mit der neuen Software für die Busse habe es Probleme gegeben, die seien aber beseitigt, erklärt Geschäftsführer Ralf Schmitt. "Zur Not hätten wir halt ohne fahren müssen, aber so ist es natürlich besser." Er grillt Rostwürste für seine fleißigen Mitarbeiter. Später, wenn sich die Belegschaft nach getaner Arbeit eine gemeinsame Party gönnt, wird es Würstchen geben und Salate, die meist von Busfahrer-Frauen zubereitet wurden.

Die Schöpp-Zwillinge sind derweil mit ihrer Tour schon fast fertig. Doch plötzlich sorgt noch ein Funkspruch aus der Disposition für weitere Arbeit. "In Fürstenhausen wurde ein Schild geklaut, vermutlich zehn Minuten, nachdem wir es dort aufgehängt hatten", berichtet Michael Schöpp. Ein Anwohner hatte das bei der VVB-Zentrale angezeigt. Klar, dass die beiden das vor Schichtende noch in Ordnung bringen. Mit dem flinken elektrischen Helfer, dem Akkuschrauber aus dem heimischen Werkzeugschrank.

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