Solargenossenschaft will die Ärmel hochkrempeln

St. Ingbert. Die St. Ingberter Bürger-Solargenossenschaft lebt. Anfang 2008 gegründet, war es um die Initiative im vergangenen und diesem Jahr sehr still geworden. Tatsächlich, erklärt der Vorsitzende Karl-Theo Braun, habe das Procedere um den Eintrag ins Genossenschaftsregister unverhältnismäßig lange gedauert

St. Ingbert. Die St. Ingberter Bürger-Solargenossenschaft lebt. Anfang 2008 gegründet, war es um die Initiative im vergangenen und diesem Jahr sehr still geworden. Tatsächlich, erklärt der Vorsitzende Karl-Theo Braun, habe das Procedere um den Eintrag ins Genossenschaftsregister unverhältnismäßig lange gedauert. Das sei auch der Grund dafür gewesen, dass sich die Genossenschaft aus der Öffentlichkeit zurückgezogen habe. Braun: "Es wäre fatal gewesen, in unklaren Verhältnissen weiterzumachen." Keine weltbewegenden Dinge, führt er aus, aber viele Kleinigkeiten, hätten den Eintrag verzögert. Aktuell warten die Solar-Begeisterten noch auf grünes Licht vom Finanzamt. Danach wolle man die Ärmel hochkrempeln, sagt der Vorsitzende, und das Thema aktiv angehen.Die Idee ist einfach: Wer selbst keine geeigneten Dach- oder Freiflächen hat, aber seinen Anteil an einer Energiewende leisten will, kann bei dem Bürgerverein Mitglied werden und im Verbund zum Energieproduzenten werden. Für das eingesetzte Geld gibt es eine Rendite, zugleich unterstützt die Genossenschaft soziale Projekte. Nach Fukushima hat das Thema deutlich an Wucht gewonnen, die Bundesregierung den Atomausstieg angepackt. Das könnte Initiativen wie der St. Ingberter Bürgergenossenschaft in die Karten spielen. Braun: "Ich denke, wir passen nach wie vor in die Zeit, wie es besser nicht sein könnte." Die Atomkatastrophe in Japan habe die allgemeine Einstellung beeinflusst und gezeigt, dass regenerative Energien alternativlos seien. Die Solargenossenschaft werde in wenigen Wochen wieder an die Öffentlichkeit gehen und weitere Mitstreiter suchen.

Das Interesse an ihr war in der Gründungsphase groß. Binnen kurzer Zeit hatten die Protagonisten weit über 100 Anfragen. Teilweise wollten Bürger große Beträge anlegen. Als die Genossenschaft startete und Anteilsscheine ausgab, blieb die Praxis weit hinter den Erwartungen zurück. Im April 2009 hat der Bürgerverein mit damals 75 Mitgliedern auf dem Dach der St. Ingberter Südschule die ersten Module installieren lassen. Die fünf Kilowatt-Spitzenleistung sind bislang die einzigen. "Es wäre fatal gewesen, in unklaren Verhältnissen weiterzu-

machen."

Karl-Theo Braun

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