So lange hält mancher Baum nicht

Homburg. 100 Jahre ist es her, dass die Schützengesellschaft Homburg das Areal an ihrem Schießhaus von der staatlichen Forstverwaltung anpachtete. Für einen Mietvertrag ein mehr als respektables Alter. Für die Schützengesellschaft und den Saarforst war das Hundertjährige Grund, in zwanglosem Rahmen zu feiern

 Beim Hundertjährigen des Pachtvertrags: Von links Willi A. Handorn, Michael Klein, Gertrud Herzog mit der Kopie und Michael Forster mit der Jubiläumsscheibe. Foto: Michael Schneider

Beim Hundertjährigen des Pachtvertrags: Von links Willi A. Handorn, Michael Klein, Gertrud Herzog mit der Kopie und Michael Forster mit der Jubiläumsscheibe. Foto: Michael Schneider

 Dieses Foto vom Schießhaus stammt aus den 50er Jahren. Ein freundlicher Leser schickte es uns vor einem Jahr, als wir Autos mit OE-Kennzeichen suchten. Foto: SZ

Dieses Foto vom Schießhaus stammt aus den 50er Jahren. Ein freundlicher Leser schickte es uns vor einem Jahr, als wir Autos mit OE-Kennzeichen suchten. Foto: SZ

Homburg. 100 Jahre ist es her, dass die Schützengesellschaft Homburg das Areal an ihrem Schießhaus von der staatlichen Forstverwaltung anpachtete. Für einen Mietvertrag ein mehr als respektables Alter. Für die Schützengesellschaft und den Saarforst war das Hundertjährige Grund, in zwanglosem Rahmen zu feiern. "So lange wie dieser Mietvertrag hält mancher Baum in unserem Wald nicht", sagte Michael Klein, Leitender Forstdirektor und Chef des Saarforst-Landesbetriebs.Ute Krämer, Präsidentin des Saarländischen Schützenbundes, pflichtete ihm bei. Natürlich habe der Vertrag hin und wieder den Gegebenheiten angepasst werden müssen, aber in seinen Grundsätzen gelte er heute noch.Grundsatz gilt heute nochAm 9. Mai 1908 hatten Jakob Schäfer als Bevollmächtigter der Schützengesellschaft Homburg und der damalige Forstamtsleiter Heinrich Riedel den Pachtvertrag über das Forstareal am Schießhaus unterzeichnet. Daran erinnerten Oberschützenmeister Willi A. Handorn, Michael Klein und Forstdirektor a.D. Wolfgang Hausknecht, lange Jahre Leiter des Forstreviers Karlsberg. Dass dieser Vertrag mehr als hundert Jahre bestehen würde, habe damals keiner geahnt. Das zeichne nicht nur das Dokument aus, das heute im pfälzischen Landesmuseum in Speyer aufbewahrt wird: "Ein Vertrag ist nur so gut wie die Partner, die ihn schließen", sagte Klein. Zu Stande war das Papier gekommen, nachdem das alte Schießhaus dem Bau der Pfälzischen Heil- und Pflegeanstalt (heute Universitätsklinikum) weichen musste. Als ein neuer Standort gefunden war, wurde das Schießhaus nach den Plänen von Heinrich Ullmann erbaut, der auch die Anstaltsbauten entworfen hatte. Was für den Schießbetrieb an weiterem Gelände benötigt wurde, wurde vom Staat angepachtet.Gute ZusammenarbeitDer Vertrag, abgesegnet von den Dienststellen der Königlich Bayerischen Regierung in Speyer und in München, war von da an die Basis erfolgreicher Zusammenarbeit. Wolfgang Hausknecht hatte in alten Unterlagen geblättert und sich viele in Sütterlin-Schrift verfasste Protokolle gelesen. Seither hörten das Königreich Bayern, das deutsche Kaiserreich, die Weimarer Republik und das unselige Dritte Reich auf zu bestehen. Nicht zu vergessen zwei Besatzungszeiten und deren Folgejahre, zuletzt die Neuorganisation der Forstverwaltung. An das Original des Vertrags kommt man nicht mehr heran. Aber Gertrud Herzog von Saarforst hatte dank der Unterstützung des Speyerer Museums eine Kopie herstellen lassen. Willi Handorn freute sich riesig darüber.Das Hundertjährige war auch Anlass, eine Jubiläumsscheibe auszuschießen. 27 Schützen legten darauf an. Geschossen wurde sie von Michael Forster.

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