So hat Schimmel keine Chance in der Wohnung

Merzig-Wadern. "Besonders gefährdet sind schlecht gedämmte Häuser und Räume wie Bad, Küche und Schlafzimmer", weiß Werner Ehl, Bauphysiker und Energieberater der Verbraucherzentrale. "Oft sind es falsche Gewohnheiten beim Heizen und Lüften in Verbindung mit einem schlechten Wärmeschutz des Hauses", so der Experte

 Schimmel ist kein schöner Anblick und nicht ungefährlich. Foto: SZ

Schimmel ist kein schöner Anblick und nicht ungefährlich. Foto: SZ

Merzig-Wadern. "Besonders gefährdet sind schlecht gedämmte Häuser und Räume wie Bad, Küche und Schlafzimmer", weiß Werner Ehl, Bauphysiker und Energieberater der Verbraucherzentrale. "Oft sind es falsche Gewohnheiten beim Heizen und Lüften in Verbindung mit einem schlechten Wärmeschutz des Hauses", so der Experte.Wer Schimmel vermeiden will, muss vor allem richtig lüften und sollte trotz hoher Energiekosten die Thermostate nicht zu stark runter drehen, rät Ehl in einer Pressemitteilung der Verbraucherzentrale. Selbst bei milden Temperaturen kühlen unbeheizte Räume aus, weiß er aus Erfahrung. Kalte Luft nimmt weniger Wasser auf als warme. Wird sie nicht regelmäßig ausgetauscht, lagert sich Feuchtigkeit an kühlen Wänden und Flächen ab und bietet dem Schimmel ideale Wachstumsbedingungen.

Um die Schimmelbildung zu vermeiden, rät die Verbraucherzentrale, alle Räume zu heizen. Die Durchschnittstemperatur sollte selbst in Schlafzimmern und ungenutzten Räumen nicht unter 16 Grad Celsius liegen. Unbeheizte Räume sollten nicht über geöffnete Türen von Wohnräumen beheizt werden, denn neben der Wärme kommt auch feuchte Luft rein und erhöht das Schimmelrisiko.

Heizen und regelmäßig lüften

Darüber hinaus sollte jeder Raum etwa drei bis vier Mal täglich stoßgelüftet oder auf Durchzug gestellt werden. Bei niedrigen Außentemperaturen reichen bis zu fünf Minuten. So kühlen die Wände nicht aus und der Raum wird schnell wieder warm.

Beim Kochen, Baden oder Duschen rät die Verbraucherzentrale dazu, die Türen geschlossen zu halten, und die feuchte Luft über das weit geöffnete Fenster nach draußen zu lüften.

Im Zweifel kann man die relative Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer messen. Je nach Außentemperatur sollte sie zwischen 40 und 60 Prozent liegen, je kälter es draußen ist, desto niedriger.

Neben zu hoher Luftfeuchtigkeit können auch Wärmebrücken oder eine zu geringe Wärmedämmung Ursachen für Schimmelwachstum sein. Daher raten die Energieberater, vor jeder aufwendigen Sanierung die Ursache für die Feuchtigkeit durch einen Fachmann abklären zu lassen.

Auskünfte über die Zusammenhänge zwischen Heizen, Lüften, Wärmedämmung und Schimmelbildung geben die Energieberater auch in einem persönlichen Beratungsgespräch, in besonderen Fällen kommen sie vor Ort. In Merzig finden die Beratungen in der Verbraucherberatungsstelle, Bahnhofstraße 1, statt. rfe

Anmeldung für ein Beratungsgespräch: Tel. (0 68 61) 54 44 oder Tel. (06 81) 5 00 89 15.

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