Sieger wie am Fließband

Illingen. Eine unglaubliche Geräuschkulisse herrschte am Sonntag im Illinger Schwimmbad. Die vielen, lauten Rufe und Pfiffe der Trainer und das Anfeuern der Umstehenden, ließen einen förmlich eintauchen, in die saarländischen Kurzbahnmeisterschaften. Drei Tage lang fanden die am vergangenen Wochenende statt

Illingen. Eine unglaubliche Geräuschkulisse herrschte am Sonntag im Illinger Schwimmbad. Die vielen, lauten Rufe und Pfiffe der Trainer und das Anfeuern der Umstehenden, ließen einen förmlich eintauchen, in die saarländischen Kurzbahnmeisterschaften. Drei Tage lang fanden die am vergangenen Wochenende statt. "Das ist mit die wichtigste Meisterschaft für die saarländischen Schwimmer", sagt Bernd Coen, Präsident des Saarländischen Schwimm-Bundes (SSB).

1080 Starts an drei Tagen

Obwohl es eine sehr familiäre Atmosphäre war, erinnerte es dann doch sehr an eine Art Massenabfertigung, die die Veranstalter des SC Illingen da bewältigen mussten. "Das ist schon unwahrscheinlich aufwendig und auch anstrengend", sagte Matthias Kuhn, Vorsitzender des SC Illingen. Der Zeitplan war bei 1080 Starts an drei Tagen sehr eng gesteckt. Noch während die letzten Schwimmer im Wasser waren, standen die Nächsten schon auf den Startblöcken. Raus aus dem Wasser, nächster Start, Siegerehrung. Wie am Fließband wurden Hände geschüttelt, Medaillen umgehängt und Urkunden verteilt. "Wir verteilen um die 940 Medaillen verteilen", sagte Matthias Kuhn. An 97 Schwimmerinnen und 87 Schwimmer.

"Die gehen heute alle mit einem Sack Medaillen nach Hause, freuen sich und denken, sie hätten alles richtig gemacht", meinte Hannes Vitense mit hochgezogenen Augenbrauen. Der Landestrainer des SSB hält die Masse an Medaillen und Titeln für etwas fragwürdig. "Ein Zehnjähriger soll über 50 Meter Freistil nicht unbedingt einen Saarlandtitel erhalten", findet Vitense. Neben Ausdauer und Technik geht es ihm gerade bei den jüngeren Jahrgängen um Vielseitigkeit. Er würde hinsichtlich ihrer Entwicklung vielmehr eine Art Mehrkampf befürworten. Der Großteil der Schwimmer startet ohnehin in mehreren Disziplinen und über verschiedenen Distanzen. Wie in Illingen.

Auch bei den Schwimmern haben die Saarlandmeisterschaften einen unterschiedlichen Stellenwert. "Während es für die Kleinsten noch das Größte ist, sind die Saarlandmeisterschaften für andere nur ein Test oder eine Zwischenstation", sagte Vitense. Auch für Jurek Frey, der sich in Illingen noch für die deutsche Kurzbahnmeisterschaft in Wuppertal (22. bis 25. November) qualifizieren konnte.

Sarah Bosslet war zuvor schon für die deutschen Meisterschaften qualifiziert. Nach einer schweren Schulterverletzung und fast zwei Jahren Pause war es für die ehemalige Schwimmerin der Jugendnationalmannschaft wieder ihr erster Wettkampf im Saarland. "Das war ganz schön anstrengend, aber es ist gut gelaufen", sagte Bosslet nach den 400 Metern Freistil zufrieden. Für sie und die anderen, die schon im Vorfeld für die deutsche Meisterschaft qualifiziert waren, waren die Meisterschaften lediglich ein Test. "Dann gerne auch mit 16 Starts", sagte Vitense, "dadurch erhalten sie die nötige Wettkampfhärte, die sie für die internationalen Meisterschaften brauchen."

Für die Leistung mit den meisten Punkten bei den Frauen sorgte Antonia Massone (ATSV Saarbrücken), die über 800 Meter Freistil in 8:4,29 Minuten anschlug und dafür 837 Punkte erhielt. Vereinskollege Lucien Haßdenteufel sorgte bei den Männern für die beste Leistung. Auch er kam auf 837 Punkte - für seinen Sieg über 100 Meter Rücken in der Zeit von 55,75 Sekunden.

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